APA/HERBERT-PFARRHOFER
Filmfestival
Viennale 2017: "Von und für Hans Hurch"
Bereits am Freitag hat die Viennale bekannt gegeben, dass der langjährige Leiter des Wiener Stadtkinos Franz Schwartz nach dem überraschenden Tod von Hans Hurch Ende Juli, das größte heimische Filmfestival heuer interimistisch leiten wird. Heute Vormittag hat in Wien die traditionelle Sommer-Pressekonferenz der Viennale stattgefunden. Es solle eine Viennale ganz im Sinne Hans Hurchs werden.
25. September 2017, 02:00
Mittagsjournal, 25.8.2017
Hommage an Hurch
Dem verstorbenen Langzeitdirektor widmet das Festival heuer ein Spezialprogramm, eine Hommage an Hans Hurch unter dem Titel "14 Freunde, 14 Filme". Filmschaffende wurden eingeladen, Filme auszuwählen, die sie Hurch widmen wollen. Darunter etwa Schauspielerin Tilda Swinton - 2009 Stargast der Viennale, Kameramann Ed Lachmann oder der deutsche Experimentalfilmer Klaus Wyborny.
VIENNALE
Ausblicke auf das Programm
Präsentiert wurden auch schon erste Ausblicke auf das Spiel- und Dokumentarfilmprogramm des heurigen Festivals. Gezeigt werden unter anderem die jüngsten Dokumentarfilmarbeiten von James Benning und Amos Gitai, der neue Spielfilm des russischen Regisseurs Andrey Zvyagintsev, die letzte Arbeit des 2016 verstorbenen iranischen Filmautors Abbas Kiarostami oder das in Cannes mit dem großen Preis der Jury ausgezeichnete Aidsdrama "120 battements par minute".
Retrospektive "Utopie und Korrektur"
Was den österreichischen Film betrifft, finden sich unter anderem Barbara Alberts "Licht" und Astrid Johanna Ofners " "Abschied von den Eltern" im Viennale-Spielplan. Spezialprogramme sind dem neapolitanischen Kino ("Napoli, Napoli") sowie der deutschen Filmemacherin Valeska Grisebach gewidmet, während die gemeinsame Retrospektive mit dem Filmmuseum unter dem Titel "Utopie und Korrektur" das sowjetische Kino in den Fokus rückt. Das heurige Festival wird einen Tag länger dauern, dafür mit einem weniger gedrängtem Spielplan.
SAMMLUNG ÖSTERREICHISCHES FILMMUSEUM
Internationale Ausschreibung
Unmittelbar nach dem heurigen 55. Festival, Anfang November, soll dann die Leitungsfunktion international ausgeschrieben werden. Auf die Frage, ob das nicht ein zu knapper Zeitrahmen sei, soll doch die neue Leitung schon das Festival 2018 verantworten, meinte Franz Schwartz heute: "Normalerweise würde ich sagen ja, aber bei diesem Team, klappt das alles."
Die Vorlage zum heurigen Plakatsujet hat die Viennale in einer Kirche in Südfrankreich gefunden: eine in die Wand eingeritzte Harlekinfigur. "Eccomi" wie der Harlekin in der Commedia dell'Arte traditionell grüßt heißt es für die Viennale dann in knapp zwei Monaten. Das heurige Festival findet vom 19. Oktober bis zum 2. November statt.