Küstenwanderweg

ORF/URSULA BURKERT

Ambiente

Europäische Landschaften

Gemäß dem Artikel 16 Absatz 9 des EU-Vertrages wechselt der Vorsitz im Rat der Europäischen Union, alle sechs Monate zwischen den EU-Mitgliedsstaaten. Die Reihenfolge ist festgelegt. Ab 1. Juli hat Österreich die Ratspräsidentschaft inne. Ein schöner Anlass eine "Ambiente"-Sommerserie "Europäischen Landschaften" in all ihrer Vielfalt und Schönheit zu widmen.

Denn auf relativ kleinem Terrain - verglichen mit anderen Kontinenten - bietet Europa die unterschiedlichsten Naturlandschaften, Sprachen, Mentalitäten, Persönlichkeiten, vielfältige Musik, Kunst, Literatur und typische kulinarische Köstlichkeiten. In Europa zu reisen ist ein Wechselbad der Eindrücke und Erlebnisse.

Pyrenäen - Rückzugsgebiet für Tier- und Pflanzenarten

Den Anfang macht ein 450 Kilometer langer, bis zu 150 Kilometer breiter und über 3.000 Meter hoher Gebirgszug, der sich im Westen Europas zwischen Frankreich und Spanien erstreckt: die Pyrenäen. Die Pyrenäen gelten als eine der letzten intakten Gebirgslandschaften Europas.

Fernab von den Ballungsräumen und weitgehend verschont von großen Infrastrukturprojekten sind sie wichtige Rückzugsgebiete für zahlreiche endemische Tier- und Pflanzenarten. Trotz stockender Wirtschaft und hoher Arbeitslosigkeit sind viele, vor allem junge Menschen, nicht bereit, ihr Land zu verlassen: Sie suchen nach einem alternativen Lebens- und Wirtschaftsmodell.

Oberhalb von Dunfanaghy in Donegal

Oberhalb von Dunfanaghy in Donegal

ORF/URSULA BURKERT

County Donegal - Wilde Küsten, weite Strände

Der äußerste Nordwesten des irischen County Donegal ist etwas schroffer als die restliche Insel. Die vielen Grasweiden werden vornehmlich für die Schafzucht genutzt. Industrie findet man kaum vor, daher ist die Haupteinnahmequelle der Region der Tourismus.

Die Errichtung des "Wild Atlantic Way", der von der Inishowen Halbinsel im äußersten Norden Irlands entlang der Westküste bis zum Hafenstädtchen Kinsale im Süden der Insel führt, spricht besonders ein wachsende Klientel an: Wandertouristen. Sie schätzen den Ards Forest Park, die weißen Sandstrände entlang der Sheephaven Bay sowie den Horn Head. Außerdem bietet der Glenveagh Nationalpark mit dem gleichnamigen Castle viele interessante und anspruchsvolle Routen.

Emilia-Romagna - Im Bauch Italiens

Eine Region im Süden Europas hat sich nicht nur auf dem Gebiet der Kulinarik einen Namen gemacht: die Emilia-Romagna. "Sie schmeckt, sie nährt und sie tröstet" - sagt man von ihrer gleichermaßen bodenständigen wie genialen Küche. Die Bewohner/innen dieser Region gelten auch als besonders innovativ und tatkräftig.

Mit Marken wie Ferrari, Maserati, Lamborghini oder Ducati wurde die Emilia-Romagna zur Geburtsstätte der italienischen Auto- und Motorradkultur. Sie ist auch Heimat bedeutender Filmemacher, wie etwa Bernardo Bertolucci und Federico Fellini; der Komponist Guiseppe Verdi, der Opernsänger Luciano Pavarotti und der Liedermacher Lucio Dalla stammen ebenfalls aus ihr.

Das Musée Toulouse-Lautrec im Palais de la Berbie in Albi

Das Musée Toulouse-Lautrec im Palais de la Berbie in Albi

ORF/URSULA BURKERT

Die Heimat von Henri Toulouse-Lautrec

Das Département Tarn im Südwesten Frankreichs setzt auf die touristische Werbewirksamkeit von Henri Toulouse-Lautrec, der in der Stadt Albi zur Welt kam und den Großteil seiner Kindheit im Chateau du Bosc verbrachte. Allerdings befinden sich in der sanft hügeligen Weinregion auch etliche kleine Ortschaften, die den Ruf haben zu den schönsten Dörfern des Landes zu gehören und daher Gäste anlocken. Sie thronen - wie etwa Cordes sur Ciel - malerisch auf Hügeln, verfügen über viel alte Bausubstanz und Kopfsteinpflaster und haben eines gemeinsam: Sie verdanken dem Tourismus ihr Überleben.

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