APA/AFP/OLI SCARFF
Festival Alter Musik
"Musik ist Trumpf" - Die Resonanzen in Ö1
Von 19. bis 27. Jänner finden im Wiener Konzerthaus die Resonanzen 2019 statt. Ö1 überträgt das Eröffnungs- und Abschlusskonzert live und sendet zahlreiche Mitschnitte vom Festival Alter Musik.
8. Jänner 2019, 11:11
Morgenjournal | 19 01 2019 - Vorschau
"Musik ist Trumpf! Musik ist Trumpf im Leben! Sie wird es immer geben, solang’ der Globus sich noch dreht, solange unsere Welt besteht!" So lautet der Text zur Titelmelodie der legendären Samstagabendshow "Musik ist Trumpf", die in den 1970er Jahren zu den beliebtesten Fernsehformaten im deutschsprachigen Raum zählte. Die heurigen Resonanzen haben sich von dieser TV-Wunschkonzertsendung inspirieren lassen und stellen die 27. Ausgabe des Festivals für Alte Musik in Wien unter das Motto "Musik ist Trumpf".
Alte Musik | 16 01 2019, 19:30 - Vorschau
Das Ö1 Konzert | 19 01 2019, 19:30 - The Sixteen & Harry Christophers live
Alte Musik | 23 01 2019, 19:30
Das Ö1 Konzert | 27 01 2019, 19:30 - Le Poème Harmonique & Vincent Dumestre live
Alte Musik | 30 01 2019, 19:30 - Linde Brunmayr-Tutz & Lars Ulrik Mortensen
Worin sich die Gelehrten einig waren
Neun Tage lang, von 19. bis 27. Jänner, besteht für das Resonanzen-Publikum im Wiener Konzerthaus die Möglichkeit, Werke zu hören, die zwischen dem 16. und der Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden sind. Dazu Peter Reichelt, der seit zehn Jahren für die dramaturgische Ausrichtung der Resonanzen verantwortlich zeichnet: "2019 geht es schlicht und ergreifend (Letzteres bitte wörtlich zu nehmen!) um die 'Macht der Musik'; darum, wie Musik uns bewegt, erregt, verstört und tröstet. Und dies seit Jahrhunderten.
In kaum einem anderen Punkt waren sich die Gelehrten, Philosoph/innen und Künstlerinnen wie Künstler je so einig wie in der Überzeugung, dass Musik das scheinbar Unmögliche möglich, das Unaussprechliche sagbar mache. Von Pythagoras und Aristoteles führt entlang der Überzeugung 'Musik ist Trumpf!' eine gerade Linie bis hin zu Nietzsche, Nono und - ja! - John Williams."
Berührt, bewegt und motiviert
Musik berührt, bewegt und animiert zu Höchstleistungen. Sei es nun, dass Violetta Valéry in Giuseppe Verdis "La traviata" in den schönsten Tönen Abschied vom Leben nimmt, dampfende Körper in der Großraumdisco zum Wummern tiefer Bässe zu einer Masse verschmelzen oder ein Läufer sich mittels MP3-Player auf den Flügeln des Gesanges ins Ziel tragen lässt.
Musik erzeugt Emotionen und bestimmt auf unterschiedlichste Weise unser Dasein. Es gibt wohl nur wenige Dinge, die uns auf so einfache Art glücklich machen können, die derart präsent sind und einen so großen Einfluss auf unser Leben haben, wie Musik.
Klangliche Spurensuche
Der Frage, inwieweit Komponist/innen vergangener Jahrhunderte der Musik Macht zugestanden haben, versuchen die Resonanzen 2019 klanglich auf die Spur zu kommen. Und auch heuer bietet Österreich 1 seinen Hörer/innen wieder die exklusive Möglichkeit, am Festivalprogramm akustisch teilzuhaben. Quasi zur Ouvertüre am 16. Jänner ist Dramaturg Peter Reichelt zu Gast in der Sendung "Alte Musik - neu interpretiert" und stellt das Programm vor.
LUKAS BECK
Wenige Tage später überträgt Österreich 1 in guter alter Tradition das Resonanzen-Eröffnungskonzert live aus dem Großen Saal des Wiener Konzerthauses, ebenso den Abschlussabend. Zum Auftakt des Festivals, am 19. Jänner, bringt das britische Ensemble The Sixteen unter seinem Gründer und Leiter Harry Christophers die "Cäcilien-Ode" von Georg Friedrich Händel zur Aufführung.
Mit einer in Musik gegossenen Huldigung der heiligen Cäcilia - der Schutzpatronin der Musik - klingt das Festival auch aus; beim Finalkonzert am 27. Jänner interpretiert das französische Originalklangensemble Le Poème Harmonique unter Vincent Dumestre die Ode "Hail! Bright Cecilia" von Henry Purcell.
Im Rahmen des Abends "Davids Harfe" am 20. Jänner ist eine der führenden Barockharfenistinnen, die Italienerin Mara Galassi, gemeinsam mit der Sopranistin Monica Piccinini und dem Gambisten Patxi Montero zu hören ("Alte Musik – neu interpretiert", 23. Jänner). Und im Mittelpunkt des Konzertes "Corelly de la France" am 22. Jänner - gestaltet von Linde Brunmayr-Tutz, Traversflöte, und Lars Ulrik Mortensen, Cembalo - steht Musik von Jean-Marie Leclair, der 1764 Opfer eines tödlichen Messerattentats wurde ("Alte Musik - neu interpretiert", 30. Jänner).
Weitere Resonanzen-Konzertaufnahmen sind im Februar in Österreich 1 zu hören.
Dieser Artikel enstammt der aktuellen Ausgabe des Ö1 Magazins "gehört".
Gestaltung
- Gerhard Hafner