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EU: Demokratischer als gedacht
Die Entscheidungsprozesse in der EU sind für Außenstehende häufig nicht durchschaubar. Nicht zuletzt deswegen, weil das EU-Parlament weniger Mitbestimmungsrecht besitzt, als das bei nationalen Parlamenten üblich ist. Das hat der Europäischen Union den Vorwurf eingebracht, undemokratisch zu sein.
26. Juni 2019, 11:52
Doch die Europäische Union ist besser als ihr Ruf. Es gibt eine Reihe direkter Mitbestimmungsmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger: Sie können sich zu geplanten Gesetzen und Richtlinien auf einer eigenen Online-Plattform der Kommission äußern. Seit 2012 gibt es außerdem die Europäische Bürgerinitiative - ein Volksbegehren auf EU-Ebene. Die Sendung geht der Frage nach, wie effektiv diese Partizipationsmöglichkeiten sind.
Zielgruppe
Unterrichtsfächer
Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung | Geografie und Wirtschaftskunde
Stichworte
Europäische Union | EU | Bürgerbeteiligung | Mitbestimmung | Bürgerumfrage | öffentliche Bürgerkonsultation | Europäische Bürgerinitiative
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MEHR ERFAHREN
Links
Öffentliche Konsultation zur Sommerzeitregelung
ORF.at - Zeitumstellung soll 2019 abgeschafft sein
Die Europäische Bürgerinitiative – Offizielle Webseite der Europäischen Kommission
Das Europäische Parlament – Offizielle Webseite
Europäische Bürgerinitiative – Housing for all
Europäische Bürgerinitiative – Verfahren Schritt für Schritt
Abgelehnte Registrierungsanträge: Begründungen der Europäischen Kommission
Videos
Europäische Bürgerinitiative: Wie funktioniert das? (3:57)
Europäische Bürgerinitiative – zum Scheitern verurteilt? (6:05)
Youtube Interview zur Einführung der Bürgerkonsultationen (8:13)
Youtube Ihre Meinung zählt – Bügerkonsultationen (3:40)
Youtube Die Europäische Bürgerinitiative (2:15)
UNTERRICHTSIDEEN UND AKTIVITÄTEN
Lernziele
EU-Politik online mitgestalten
Schülerinnen und Schüler
- können aus Gehörtem wesentliche Fakten entnehmen
- erwerben Wissen über Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung in der EU
- können auf einer komplexen Webseite zielgerichtet navigieren
- können einen Online-Fragebogen ausfüllen
- können eine eigene Meinung bilden und argumentieren
In dieser Unterrichtseinheit informieren sich die Schülerinnen und Schüler über die Möglichkeiten der Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung in der Europäischen Union. Die grundlegenden Informationen werden durch den Sendungsinhalt vermittelt und mit einem Quiz gefestigt.
Anschließend erkunden die Jugendlichen die Webseite der Europäischen Kommission „EU-Politik – mitreden, mitgestalten“. In Einzelarbeit nehmen sie mittels Online-Fragebogen an einer öffentlichen Bürgerkonsultation teil. Für die Teilnahme an einer Konsultation ist eine Anmeldung auf dem Konsultationsportal notwendig.
Außerdem entscheiden sich die Jugendlichen für eine EU-Bürgerinitiative und überlegen, was dafür bzw. dagegen spricht, sie zu unterstützen. Haben die Jugendlichen bereits das 16. Lebensjahr vollendet, können sie eine Bürgerinitiative gleich in der Unterrichtsstunde unterzeichnen. Benötigt wird dafür die Nummer des Reisepasses oder des Personalausweises.
Für diese Unterrichtsidee benötigt jede Schülerin/jeder Schüler einen PC, ein Netbook, ein Tablet oder ein Smartphone mit Internetzugang.
DURCHFÜHRUNG
1. Sendung hören und Quiz lösen
Die Schülerinnen und Schüler hören die 13-minütige Sendung vor der Unterrichseinheit als Hausaufgabe an. Sie lösen auch das Quiz zur Sendung, um das erworbene Wissen zu überprüfen und zu festigen. Somit kann zu Beginn der Unterrichtsstunde gleich der unmittelbare Einstieg in die Thematik erfolgen und Zeit für die aktive Arbeit eingespart werden („Flipped-Classroom-Methode“).
Schülerinnen und Schüler, die bereits das 16. Lebensjahr erreicht haben, erhalten außerdem den Auftrag, die Nummer ihres Reisepasses oder Personalausweises zuhause zu notieren. Falls sie gleich in der Unterrichtsstunde eine Bürgerinitiative unterstützen möchten, muss diese Nummer nämlich online eingegeben werden.
Dauer: ca. 20 Minuten
2. Einstieg
In einem Klassengespräch fassen die Schülerinnen und Schüler die wesentlichen Inhalte der Sendung zusammen. War ihnen bekannt, dass es über die EU-Wahlen hinaus Möglichkeiten der demokratischen Teilhabe an der Gestaltung Europas gibt? Welche Aussagen und Fakten waren besonders interessant für sie?
Dauer: ca. 5 Minuten
3. Überblick verschaffen und anmelden
Die Jugendlichen informieren sich auf der Webseite EU-Politik – mitreden, mitgestalten über Formen der Bürgerbeteiligung in der Europäischen Kommission. Sie öffnen die Links zu den Bürgerkonsultationen sowie zu den Europäischen Bürgerinitiativen und verschaffen sich einen ersten Überblick über die Navigation, die Spracheinstellungen und die Filtermöglichkeiten. Die Lehrperson sollte darauf hinweisen, dass nur bei „geöffneten“ Konsultationen und „laufenden“ Bürgerinitiativen eine Teilnahme möglich ist.
Nun werden die beiden Webseiten erkundet und gemeinsam folgende Fragen wie diese beantwortet:
Welche Unterlagen stehen zur Verfügung und in welchen Sprachen? Gibt es FAQs? Wie steht es mit dem Datenschutz? Werden die Namen der Teilnehmenden auf der Webseite veröffentlicht? Wer darf an einer Bürgerinitiative teilnehmen, wer an einer öffentlichen Bürgerbefragung?
Wichtig ist, dass sich alle Schülerinnen und Schüler auf dem EU-Portal anmelden. Dafür ist eine Webmail-Adresse notwendig.
Dauer: ca. 10 Minuten
4. Online-Beteiligung
In Einzelarbeit suchen sich die Schülerinnen und Schüler jeweils eine öffentliche Konsultation aus und nehmen an der Online-Umfrage teil. Sie entscheiden sich außerdem für eine Europäische Bürgerinitiative, die für sie interessant klingt und notieren Argumente, die dafür oder dagegen sprechen, sie zu unterstützen. Jugendliche, die bereits wahlberechtigt sind, können einer Initiative online ihre Stimme geben, wenn sie ihre Reispass- oder Personalausweisnummer zur Verfügung haben.
Vor dem Absenden des Fragebogens und der Stimmabgabe für eine Bürgerinitiative soll unbedingt kontrolliert werden, ob tatsächlich die gewünschte Option – Namensnennung/keine Namensnennung („anonym“) angeklickt wurde. Bei namentlicher Teilnahme werden Vor- und Zuname auf der EU-Webseite veröffentlicht, aber sonst keine bei der Anmeldung eingegebenen Daten. Bei anonymer Teilnahme müssen bei der Anmeldung zwar persönliche Daten eingegeben werden, aber statt des Namens scheinen auf Webseite nur eine Nummer und die Staatszugehörigkeit auf.
Dauer: ca. 25 Minuten
5. Klassengespräch
Als Abschluss dieser Unterrichtseinheit tauschen sich die Schülerinnen und Schüler im Plenum aus: Welche Umfrage wurde beantwortet, welche Bürgerinitiative wurde ausgewählt und warum? Fiel die Wahl der Klasse auf viele verschiedene Themen oder nur einige wenige? War für manche Jugendliche keine Initiative dabei, die sie wichtig finden?
Tipp: Nach einigen Wochen ist es interessant, sich über den Fortschritt der jeweiligen Bürgerkonsultation und der Bürgerinitiative zu erkundigen. Haben viele Bürgerinnen und Bürger teilgenommen? Sind viele Unterstützungsunterschriften für die Bürgerinitiative dazugekommen?
Dauer: ca. 10 Minuten
MATERIALIEN
EU-Politik – mitreden, mitgestalten
Öffentliche Konsultation
Europäische Bürgerinitiative
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Ö1 macht Schule ist ein Gemeinschaftsprojekt von Ö1, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung - BMBWF und Pädagogischer Hochschule Wien - PH Wien

Dieses Lernmaterial wurde vom „Ö1 macht Schule“ Team erstellt und steht unter einer CC BY-SA 4.0 Lizenz kostenlos zur Verfügung.