THERESA WEY
Abschied und Aufbruch
Wien Modern in Ö1 - RSO eröffnet
Das Programm von Wien Modern ist in seiner 32. Ausgabe eine bedachtsame Zusammenstellung der Extreme. Insgesamt 100 Veranstaltungen gibt es bis 30. November bei Österreichs größtem Festival für zeitgenössische Musik zu erleben - angesiedelt an den Rändern des Denk- und Machbaren zwischen lang und kurz, laut und leise, jung und alt.
13. Dezember 2019, 12:00
Morgenjournal | 30 10 2019 | Wien Modern wird eröffnet
Susanna Dal Monte
Konzerte in Ö1
Ö1 Konzert | 31 10 2019
Eröffnungskonzert live
Zeit-Ton | 04 11 2019 | Arditti Quartet
Zeit-Ton | 05 11 2019 | Black Page Orchestra
Zeit-Ton | 12 11 2019 | Ensemble Schallfeld
u.a.
Auf dem Programmfolder prangt ein ausbrechender Vulkan. Er steht für das heurige Motto des Festivals: "Wachstum". Der Vulkan sei "ein sehr geräuschhaftes Sujet", erläutert Festivalleiter Bernhard Günther.
RSO Wien & Marin Alsop eröffnen
Das darf bzw. durfte das Publikum bereits beim Eröffnungskonzert am 31. Oktober erleben - da spielte das ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter der neuen Chefdirigentin Marin Alsop unter anderem "Hekla", ein Stück des isländischen Komponisten Jon Leifs, das den Ausbruch des gleichnamigen Vulkans akustisch verarbeitet - eine der lautesten klassischen Kompositionen aller Zeiten.
Das RSO Wien sorgt am 16. November im Wiener Musikverein für die Aufführung eines weiteren Riesenwerks - Dieter Schnebels "Sinfonie X". Ein Stück, das über zwei Stunden dauert und Grenzen sprengt: In den Foyers und Gängen des Aufführungsortes tönen Klänge des Verkehrs, der Kultur und der Natur. Und die Schlagzeuger werden im Goldenen Musikvereinssaal rund ums Publikum verteilt aufgestellt sein.
Marin Alsop talking about opening concert of @wienmodern with RSO Wien and The Swingles in @Konzerthauswien https://t.co/EaSUZPONmf
— Wien Modern (@wienmodern) October 24, 2019
Kurz und lang vereint
Weitere Beispiele für eine Festivalausgabe zwischen Minimalismus und Maximalismus: das kürzeste und das längste Konzert. Der 20-minütigen "Minimal Night Music" am 23. November mit Andreas Eduardo Frank im Studio Molière steht ein Werk von Michael Hersch gegenüber, dessen Aufführung 15 Stunden dauern wird. Vom Tagesanbruch bis in den Abend wird "sew me into a shroud of leaves" am 9. November den Prunksaal der Nationalbibliothek zum Klingen bringen.
Ö1 wird neben der Liveübertragung des Auftritts des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien zahlreiche weitere Konzerte des Festivals aufzeichnen und senden. Darunter die 21 neuen Innenraumstudien für das andere Klavier, die die Pianistin Mathilde Hoursiangou am 18. November vorstellt, sowie das schon traditionelle Preisträgerinnenkonzert des Erste Bank Kompositionspreises, das am 13. November stattfindet. Die heurige Gewinnerin ist die junge, in Kroatien geborene Komponistin Mirela Ivicevic.
ASTRID KARGER
Vergangenes und Künftiges
Zukunft und Vergangenheit stehen einander in zwei Doppelkonzerten gegenüber, die Ö1 aufnimmt: Das renommierte Arditti Quartet (Ö1 am 4. November), Stammgast bei Wien Modern, wird am 2. November dem jungen österreichischen Black Page Orchestra vorangehen, jeweils mit einem eigenen Konzertprogramm (Ö1 am 5. November). Das steirische Ensemble Schallfeld gibt tags darauf sein Mozart-Saal-Debüt (Ö1 am 12. November) - nach dem Abschiedskonzert des Ensembles die reihe. Das verdienstvolle, 1958 von Friedrich Cerha und Kurt Schwertsik gegründete Kammerensemble sagt mit Werken von Varèse, Webern, Cerha, Schwertsik und Weill gar nicht leise adieu.
Service
Wien Modern - 28. Oktober bis 30. November 2019
Gestaltung
- Rainer Elstner