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Hofstallgasse - FREDA FIALA

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Salzburger Festspiele - Der Festspielbezirk

Die heute so selbstverständliche räumliche Nähe der Salzburger Festspielstätten ist keine Idee, die bereits seit den Gründungsjahren verankert ist, vielmehr ist die Entstehung dieses Ensembles einem langen Entwicklungsprozess geschuldet.

Die Idee der Festspielgründung war auf jeden Fall von Anfang an fest verbunden mit der Idee des Baus eines Festspielhauses. In dieser Frühzeit waren viele Varianten im Gespräch und überall, wo man in Salzburg einen schönen Platz entdeckte, wollte man ein Haus errichten, so beispielsweise in Maria Plain, oder auch am Mönchsberg. Für dieses Projekt auf einem der Salzburger Stadtberge wurde sogar das Wiener Architektenduo "Atelier Fellner & Helmer" beauftragt, einen Entwurf anzufertigen.

Zeichnung eines Theatergebäudes

Entwurf von Helmer und Fellner

Salzburg Museum

Max Reinhardt wollte schließlich 1917 in Hellbrunn, ca. fünf Kilometer außerhalb des Stadtzentrums, ein Festspielhaus errichten. Dort wurde 1922 sogar der Grundstein zu einem spektakulären Entwurf des Berliner Architekten Hans Poelzig gelegt.

Zeichnung eines Theatergebäudes

Für Architekt Hans Poelzigs (Berlin) finales, versachlichtes Festspielhaus-Projekt für 3000 Personen wurde 1922 der Grundstein gelegt. Die Kegelpyramide des Zuschauerraums dominiert den prägnanten Entwurf.

Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin in der Universitätsbibliothek

Der Beginn des Festspielbezirks

Im selben Jahr wurde jedoch auch der Plan für die Umgestaltung der Reitschulen in der Hofstallgasse vom Salzburger Architekten Eduard Hütter eingereicht: die überdachte, ehemalige Winterreitschule sollte in einen Theatersaal umgebaut werden. Begonnen mit diesem Bau wurde jedoch erst drei Jahre später, innerhalb von vier Monaten wurden fast ausschließlich im Innenraum Adaptierungen vorgenommen. Bereits ein Jahr später wurde der Architekt Clemens Holzmeister mit Umbauarbeiten dieses provisorischen Festspielhauses beauftragt, wobei auch die Fassade neugestaltet wurde und u.a. der bekannte Maskenblock von Jakob Adlhart über dem Eingangsportal Einzug hielt.

Steinerne Masken

Masken vor dem Festspielhaus

Luigi Caputo

Das kleine Festspielhaus

Der nächste große Umbau dieses, später als "Kleines Festspielhaus" bekannten Spielorts, erfolgte im Jahr 1937, als der Zuschauerraum um 180 Grad gedreht wurde. 1962/63 wurden aufgrund ungünstiger Sicht- und Akustikbedingungen unter der Planung der Salzburger Architekten Hans Hofmann und Erich Engels die nächsten Adaptionen vorgenommen, die bis 2004 dem Haus seine Optik gaben.

Den Wunsch, ein "Haus für Mozart" zu errichten, um dort einen intimen Rahmen für die Bühnenwerke des Komponisten zu schaffen, gab es bei den Salzburger Festspielen schon länger. Im Jahr 2003 wurde schließlich nach Plänen von Wilhelm Holzbauer und Francois Valentiny das "Kleine Festspielhaus" umgebaut und im Mozart-Jahr 2006 als "Haus für Mozart" wiedereröffnet.

Baustelle

Innenaufnahme der Baustelle des Zuschauerraumes im Haus für Mozart in Salzburg im Sommer 2005.

APA/FRANZ NEUMAYR

Die Felsenreitschule

Eine Spielstätte, die bereits seit der Frühzeit der Festspiele genützt wurde, ist die Felsenreitschule. 1926 wurde die nach oben offene, ehemals erzbischöfliche Sommerreitschule erstmals mit Carlo Goldonis Theaterstück "Ein Diener zweier Herren" zur Bühne. Doch der Salzburger Regen machte oftmals den Theaterfreuden einen Strich durch die Rechnung, so auch im Jahr 1933 bei der Premiere der heute als legendär geltenden Aufführungsserie von Goethes Faust in der Regie von Max Reinhardt.

Bernard Paumgartner hatte damals die Leitung der Bühnenmusik über und erinnert sich an die Premiere.

1934 wurde daher die erste fixe Konstruktion zur Überdachung eingebaut, Ende der 60er folgte eine ausfahrbare Regenplane, ehe 2011 die Felsenreitschule ein ein- und ausfahrbares Dach erhalten hat.

Die in den Stein gehauenen Arkaden sind nicht nur für das Schauspiel, sondern seit 1948 auch für Operninszenierungen ein stimmiger Hintergrund.

Die Felsenreitschule

Der überdachte Zuschauerraum der Felsenreitschule

Luigi Caputo

Das große Festspielhaus

Eine weitere große Bühne hat den Festspielen jedoch lange gefehlt und so machte man sich in den 1950er Jahren wieder auf die Suche nach einem Ort für ein "Großes Festspielhaus". Die Pläne gingen wiederum auf Clemens Holzmeister zurück, der zunächst auch einen Neubau im Mirabellgarten vorgeschlagen hatte. In Abstimmung mit Herbert von Karajan wurde allerdings ein Bau neben den beiden bestehenden Spielstätten realisiert. Dabei mussten 55.000 Kubikmeter Stein aus dem Mönchsberg gesprengt werden, um die zu diesem Zeitpunkt weltweit größte Opernbühne zu realisieren.

Baustelle

Die Baustelle des Großen Festspielhauses in ihren Anfängen noch als "Steinbruch" 1956/57

APA/Salzburger Festspiele

Der Regisseur und ehemalige Salzburg-Intendant Jürgen Flimm über die Dimensionen des Großen Festspielhauses

1960 wurde das Haus nach vier Jahren Bauzeit zum 40-jährigen Jubiläum des Festspiele mit dem "Rosenkavalier" unter der Leitung Herbert von Karajan eröffnet. Karajan zeigte mit großen Opern in imposanten Bühnenbildern und ausgeklügelter Lichttechnik in den folgenden Jahren seiner 30-Jahre dauernden künstlerischen Leitung, wieso er sich für ein Haus dieser Größe stark gemacht hatte. Auch heute ist das Großes Festspielhaus eine der tragenden Säulen des Festivals.

Hätten wir dieses große Haus nicht, ich glaube, wir wären nicht mehr das wichtigste Festival der Welt.

Text: Michaela Schierhuber

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