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Film
And The Oscar Goes To ...
In der Nacht von Sonntag auf Montag wurden in Los Angeles die 94. Academy Awards vergeben. Montagfrüh präsentiert sich Ö1 wieder in Oscarlaune! Unter dem Motto "Guten Morgen Hollywood" wird bereits zum siebenten Mal ab 5:03 Uhr ausschließlich Filmmusik gespielt.
25. April 2022, 02:00
Die Tragikomödie "Coda" hat den Oscar als bester Film gewonnen. Die US-Filmakademie zeichnete den Film der Regisseurin Siân Heder in der Nacht zu Montag in Los Angeles aus. Der Film erzählt von einem Mädchen, das in einer gehörlosen Fischerfamilie aufwächst. Erstmals hat damit ein Film eines Streamingdienstes den Oscar in dieser Kategorie geholt - der Film läuft beim Anbieter Apple TV+.
Will Smith hat den Oscar als bester Hauptdarsteller gewonnen. Er bekam den Preis in der Nacht zu Montag in Los Angeles für seine Rolle in dem Film King Richard über den Aufstieg der Schwestern Serena und Venus Williams zu Tennis-Stars. Jessica Chastain hat den Oscar als beste Hauptdarstellerin gewonnen. Die 45-jährige US-Amerikanerin erhielt die Auszeichnung in der Nacht zu Montag für ihre Rolle in dem Film "The Eyes Of Tammy Faye".
Die aus Neuseeland stammende Regisseurin Jane Campion hat mit ihrem Film The Power of the Dog den Oscar für die beste Regie gewonnen. Der Western ging mit zwölf Nominierungen als Favorit ins Rennen, gewann letztlich aber nur diese eine Auszeichnung für die beste Regie.
Der japanische Film Drive My Car hat den Auslands-Oscar gewonnen. Das Drama von Regisseur Ryusuke Hamaguchi erzählt von dem Schauspieler und Theaterregisseur Kafuku. Obwohl er einen schlimmen Verlust noch nicht verarbeitet hat, erklärt er sich bereit, bei einem Theaterfestival in Hiroshima ein Stück zu inszenieren. Dort nähert er sich anderen Menschen und seiner Vergangenheit an.
Der Oscar für den besten Nebendarsteller geht an Troy Kotsur. Der 53-jährige US-Amerikaner wurde für seine Leistung in "Coda" ausgezeichnet. Ariana DeBose hat den Oscar als beste Nebendarstellerin gewonnen. Die 31-jährige US-Amerikanerin wurde für ihre Leistung in "West Side Story" ausgezeichnet. In dem Musical spielt sie die Rolle der Anita.
Der eigentliche Abräumer des Abends war das Sci-Fi-Epos "Dune" mit insgesamt sechs Auszeichnungen in den Kategorien Schnitt, Sound, Kamera, Produktionsdesign, Visuelle Effekte und auch Filmmusik.
Wills Wut
Moderiert wurde der Abend von den Schauspielerinnen Amy Schumer, Regina Hall und Wanda Sykes. Für einen handfesten Eklat sorgte Schauspieler Will Smith. Wutentbrannt stürzte er auf die Bühne und gab seinem Kollegen Chris Rock eine Ohrfeige, weil dieser einen Witz über Smiths Ehefrau gemacht hatte. Am Tag nach der Oscar-Gala entschuldigte sich der Hollywood-Star für seinen Ausbruch. "Mein Verhalten bei den gestrigen Academy Awards war inakzeptabel und unentschuldbar", schrieb Smith gestern auf Instagram. "Witze auf meine Kosten sind Teil des Jobs, aber ein Witz über Jadas Gesundheitszustand war zu viel für mich zu ertragen und ich habe emotional reagiert." Er wolle sich bei Rock, den Veranstaltern der Oscars, den Zuschauern und allen Beteiligten rund um den Film "King Richard" entschuldigen, schrieb Smith weiter. Der Vorfall sei ihm peinlich.
Ö1 in Oscarlaune
Wenn ein Film zu Tränen rührt, ist dies oftmals der Verdienst der Filmmusik, die - scheinbar im Hintergrund - das Geschehen dennoch gleichzeitig erhöhen und vertiefen kann. Ganz egal welches Genre, ob Drama, Komödie oder Thriller.

Sonja Watzka bei ihren Vorbereitungen für den Oscar-Morgen auf Ö1 :-)
ORF/JOSEPH SCHIMMER
Man stelle sich die legendäre Duschszene im Film "Psycho" von Alfred Hitchcock vor: einmal mit und einmal ohne die markerschütternden Streicherklänge des Komponisten Bernard Herrmann im Hintergrund! Die Szene des Mordes unter der Dusche - eine der visuell bekanntesten des Films - sollte nach Hitchcocks Vorstellung übrigens gar keine Musik erhalten! Die von Herrmann komponierten dissonanten hochlagigen Violinschreie überzeugten ihn vom Gegenteil, und die Szene wurde zu einem der größten Momente der Filmgeschichte.
Wenn Worte fehlen, spricht die Musik (Alexandre Desplat)
Während die Journale berichten, ob Steven Spielbergs Neuverfilmung der "West Side Story" vielleicht einen Oscar als "Bester Film" erhält, und wer sich in den Kategorien "Beste Hauptdarstellerin" und "Bester Hauptdarsteller" über Preise freuen darf, werden bei Sonja Watzka in "Guten Morgen Österreich" legendäre Soundtracks von Ennio Morricone, John Williams und Nino Rota genauso erklingen wie die Nominierten in der Kategorie "Beste Filmmusik 2022". Das sind unter anderem: "Dune" des renommierten deutschen Filmkomponisten Hans Zimmer und die Filmmusik zur schwarzen Komödie "Don’t Look Up" des Komponisten Nicholas Britell.
Die Liste der Gewinnern in allen Kategorien
- Bester Film: "Coda" von Sian Heder
- Regie: Jane Campion für "The Power of the Dog"
- Hauptdarsteller: Will Smith in "King Richard"
- Hauptdarstellerin: Jessica Chastain in "The Eyes Of Tammy Faye"
- Nebendarstellerin: Ariana DeBose in "West Side Story"
- Nebendarsteller: Troy Kotsur in "Coda"
- Internationaler Film: "Drive My Car" von Ryusuke Hamaguchi
- Kamera: Greig Fraser für "Dune"
- Original-Drehbuch: Kenneth Branagh für "Belfast"
- Adaptiertes Drehbuch: Sian Heder für "Coda"
- Schnitt: Joe Walker für "Dune"
- Filmmusik: Hans Zimmer für "Dune"
- Filmsong: "No Time To Die" von Billie Eilish and Finneas O'Connell
- Produktionsdesign: Patrice Vermette, Zsuzsanna Sipos für "Dune"
- Ton: Mac Ruth, Mark Mangini, Theo Green, Goug Hemphill, Ron Bartlett für "Dune"
- Visuelle Effekte: Paul Lambert, Tristan Myles, Brian Connor, Gerd Nefzer für "Dune"
- Animationsfilm: "Encanto" von Byron Howard, Jared Bush
- Animations-Kurzfilm: "The Windshield Wiper" von Alberto Mielgo und Leo Sanchez
- Dokumentarfilm: "Summer of Soul (...Or, When the Revolution Could Not Be Televised)" von Ahmir "Questlove" Thompson, Joseph Patel, Robert Fyvolent and David Dinerstein
- Dokumentar-Kurzfilm: "The Queen of Basketball" von Ben Proudfoot
- Make-up/Frisur: Linda Dowds, Stephanie Ingram, Justin Raleigh für "The Eyes of Tammy Faye"
- Kostümdesign: Jenny Beavan für "Cruella"
- Kurzfilm: "The Long Goodbye" von Aneil Karia und Riz Ahmed
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