Alan Artus

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Preisverleihung

Alan Bartus gewinnt das Ö1 Jazzstipendium 2022

Bei der Audition für das Ö1 Jazzstipendium setzte sich Alan Bartus gegen starke Konkurrenz durch und gewann ein zweijähriges Master-Studium an der Jam Music Lab-Privatuniversität Wien.

Es war gegen 16 Uhr, am Nachmittag des 27. April 2022, als im Studio 2 des Wiener ORF-Funkhauses - symbolisch gesprochen - weißer Rauch aufstieg. "Habemus Ö1 Jazzstipendien-Gewinner 2022!", so konnte die Jury, bestehend aus Gitarrist Wolfgang Muthspiel, US-Produzent Jeffrey Levenson (Herbie Hancock Institute of Jazz, Washington D.C.) und Ö1 Jazzredaktionsleiter Andreas Felber, verkünden. Diese hatte sich zuvor im Studio 2 in einer finalen Live-Audition ein genaues Bild der fünf besten Bewerber/innen gemacht. Und sich auf - Trommelwirbel! - den 21 Jahre jungen Pianisten Alan Bartus als Sieger geeinigt. Er ist nach Saxofonist Robert Unterköfler (2018), Schlagzeuger Lukas Aichinger (2019), Violinistin Constanze Friedel (2020) sowie Saxofonistin und Sängerin Madeleine Kaindl (2021) der fünfte Preisträger im Rahmen des Ö1 Jazzstipendiums und kommt in den Genuss eines zweijährigen Master-Studiums an der Jam Music Lab-Privatuniversität Wien.

Alan Bartus und Marcus Ratka

Marcus Ratka, der Rektor der Jam Music Lab-Privatuniversität Wien, überreichte Alan Bartus am Abend des Ö1 Jazztags im Rahmen der Ö1 Live-Übertragung aus dem Wiener Traditionsclub Jazzland die Gewinner-Urkunde für das Ö1 Jazzstipendium 2022.

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Alan Bartus ist in der österreichischen Szene kein Unbekannter, hat er doch in den letzten Jahren bereits als großes Talent auf sich aufmerksam gemacht, oft an der Seite seines Vaters, des vielgefragten Kontrabassisten Stefan "Pista" Bartus. Geboren wurde Alan am 22. Februar 2001 in der Slowakei, 2012 übersiedelte er mit seinen Eltern nach Österreich, seither lebt er in Neusiedl am See. Ab 2014 studierte Alan Bartus klassisches Klavier am Kirchlichen Konservatorium in Bratislava (Abschluss 2021), ab 2018 zudem Jazzklavier an der Musik- und Kunst-Privatuniversität Wien bei Oliver Kent (Abschluss 2022).

Schon in frühen Teenager-Jahren trat Bartus, der den 1998 verstorbenen Kenny Kirkland als wichtigen pianistischen Orientierungspunkt nennt, mit eigenem Trio in slowakischen und österreichischen Jazzclubs auf, im Februar 2018 - als gerade 17-Jähriger - war er auch Gast von Klaus Wienerroither in der Ö1 Radiosession. Gemeinsam mit Stefan ,"Pista" Bartus veröffentlichte Alan 2021 die hörenswerte Trio-CD "Connectivity".

Im Rahmen des Audition-Finales zum Ö1 Jazzstipendium 2022 ließ sich Alan Bartus ebenfalls mit seinem Trio hören, mit Vater Stefan am Bass und Matheus Jardim am Schlagzeug. Neben den Eigenkompositionen "Option" und "Passion Flame" stand auch eine Bearbeitung des ungarischen Volkslieds "A csitari hegyek alatt" auf dem Programm, serviert von Bartus solo. Mit dieser Auswahl und virtuosem, kraftvollem Spiel sowie exzellentem Timing überzeugte der junge Pianist am Ende die Jury. Wobei in diesem Finale sämtliche Teilnehmer hohes Niveau aufwiesen und deshalb genannt seien: So konnten auch die Tiroler Pianisten Florian Reider und Elias Tiefenbacher aufzeigen, ebenso der Kärntner Schlagzeuger Lan Sticker mit dem neu formierten Trio KitCut sowie der aus der Slowakei stammende, in Wien lebende und hochtalentierte Gitarrist Andreas Varady.

Alan-Bartus-Trio

Das Alan-Bartus-Trio bei der Audition für das Ö1 Jazzstipendium 2022.

Martin Zaunschirm

Alan Bartus will sein Stipendium dafür nützen, sich bei seinem Wunschlehrer Danny Grissett im Rahmen eines Master-Studiums am Jam Music Lab Input zu holen und seine Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Auch seine Debüt-CD soll noch 2022 erscheinen. Von Alan Bartus werden wir in den kommenden Jahren zweifellos noch viel hören!

Gestaltung