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Ausgezeichnet
Literatur-Nobelpreis 2023 geht an Norweger Jon Fosse
Der norwegische Autor Jon Fosse gehört zu den bedeutendsten Dramatikern der Gegenwart. Der 64-Jährige wird "für seine innovativen Stücke und Prosa" geehrt, die "dem Unsagbaren eine Stimme geben". Vergangenes Jahr war die Auszeichnung an die französische Schriftstellerin Annie Ernaux gegangen.
5. November 2023, 02:00
Mats Malm verkündet den Literaturnobelpreis-Träger
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Menschenbilder | 08 10 3023 - "Schreiben ist hören, nicht sehen." Der Schriftsteller Jon Fosse
Er habe den Dichter im Auto nördlich von Bergen erreicht, sagte der Ständige Sekretär der Akademie Mats Malm. Während manche Gewinner ihm beim Anruf nicht glauben würden, habe Fosse ihm gleich vertraut. Sie hätten bereits über erste Details der Nobelpreis-Woche und das weitere Prozedere sprechen können. Fosse war zuletzt zwar hoch gehandelt worden, Favoritin der Buchmacher war allerdings die unter dem Pseudonym Can Xue schreibende 70-jährige Chinesin Deng Xiaohua gewesen.
Von Theaterstücken über Romane bis zu Kinderbüchern
Das Oeuvre Fosses umspannt unzählige Gattungen, von Theaterstücken über Romane bis zu Kinderbüchern und Übersetzungen. Als einer "der anerkanntesten und meistgespielten Theaterautoren unserer Zeit" verbinde er "eine Verwurzelung in der Sprache und Natur seiner norwegischen Herkunft mit künstlerischen Techniken der Moderne", erläuterte Literaturwissenschafter und Akademiemitglied Anders Olsson im Anschluss an die Bekanntgabe.
Zu Fosses "Wahlverwandtschaften" gehören große Namen wie Samuel Beckett, Thomas Bernhard oder Georg Trakl. Fosse dringe zum Kern "der menschlichen Beklemmung und Ambivalenz" vor. "Durch seine Fähigkeiten, den Orientierungsverlust der Menschheit zu evozieren, gilt er nicht nur im modernen Theater als Innovator."
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Einer der meistgespielten Theaterautoren
Jon Fosse wurde am 29. September 1959 im norwegischen Hagesund geboren. Heute lebt er nicht nur in Norwegen, sondern zeitweise auch im niederösterreichischen Hainburg an der Donau. Veröffentlichte er zum Beginn seiner Karriere allen voran Lyrikbände und Romane, gilt er mittlerweile als einer der meistgespielten Theaterautoren. Seine Werke wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt und er selbst mit unzähligen Auszeichnungen bedacht, darunter der internationale Ibsen-Preis und der Europäische Preis für Literatur. Nachdem er 2000 in Wien mit einem Nestroy prämiert wurde, meinte er ein Jahr danach im APA-Interview: "Ich habe keinerlei Bedürfnis, als Berühmtheit zu gelten und führe daher momentan eine Art Doppelleben. Natürlich freue ich mich über den Erfolg, aber ich brauche ihn nicht unbedingt."
Feierlich überreicht werden die Nobelpreise traditionell am 10. Dezember, dem Todestag des Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896). Dotiert sind die Auszeichnungen in diesem Jahr mit elf Millionen schwedischen Kronen (rund 950 000 Euro) pro Kategorie. Das sind eine Million Kronen mehr als im Vorjahr.
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The Nobel Prize - Literature
Rowohlt - Jon Fosse