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doublecheck | 05 12 2024
Medienordnung dringend gesucht
Die Präsidenten-Wahl in den USA hat den letzten Beleg dafür geliefert: Medien, die sich an keine Regeln halten, gewinnen immer mehr die Oberhand gegenüber jenen Medien, die sich der Faktentreue und anderen journalistischen Grundsätzen verpflichtet sehen. Und wer die sogenannten alternativen Medien hinter sich hat, der gewinnt Wahlen - und damit Einfluss, die Medienlandschaft noch mehr in eine Propagandawelt zu verkehren. Wie kann dieser Teufelskreis durchbrochen werden?
6. Dezember 2024, 11:03
Der Ruf nach einer neuen Medienordnung wird laut, aber wie kann die aussehen? Welche Rolle spielt der öffentlich-rechtliche Gedanke dabei? Und welchen Beitrag können, ja müssen die laufenden Regierungsverhandlungen dazu leisten? #doublecheck sucht Antworten auf diese Fragen und spricht darüber mit ORF-Generaldirektor Roland Weißmann, Verleger-Präsident Maximilian Dasch und mit dem Pionier der Medienkritik in Österreich, Falter-Mitbegründer und Herausgeber Armin Thurnher. Der sieht wie viele andere den Schlüssel im öffentlich-rechtlichen Modell, dessen Möglichkeiten als Gegengewicht zu Verlotterung und Desinformation aber viel zu wenig genutzt würden.
Mehr dazu in oe1.ORF.at - Weiter wie bisher in der Medienpolitik
Die neuen Gründer und ihre Starthelfer
Der Qualitätsjournalismus von morgen ist digital, multimedial und in engem Austausch mit seinen Lesern und Leserinnen. Davon sind Expertinnen und Mediengründer überzeugt. Und Beispiele aus dem Ausland zeigen, wie man damit Erfolg hat. Doch wer finanziert diese neue Art des Journalismus? Werbe-Einnahmen und staatliche Förderungen allein reichen nicht. Vermehrt bringt sich auch die Zivilgesellschaft über Stiftungen ein, darunter der Media Forward Fund mit dem früheren "Standard"-Chefredakteur Martin Kotynek und die "Datum"-Stiftung von Sebastian Loudon. Die Mediengründer suchen indessen nach Wegen, die Zahlungsbereitschaft ihres Publikums hochzuschrauben.
Mehr dazu in oe1.ORF.at|Wie zarte Medienpflänzchen wachsen
Außerdem in #doublecheck:
Der Aufstand der User gegen Musk
Viele österreichische Journalistinnen und Journalisten haben Mitte November ein Zeichen gesetzt und der Plattform X, vormals Twitter, den Rücken gekehrt - angeführt von Armin Wolf, der den sogenannten #eXit initiiert hat, und Florian Klenk mit ihren hunderttausenden Followern auf der längst toxisch gewordenen Plattform von Trump-Einflüsterer Elon Musk. Die konzertierte Aktion - unter Medienleuten eine Seltenheit - ist gelungen, es ist ein kleiner Beitrag zu einer neuen Medienordnung. Was heißt das für Musk und sein Spielzeug X, wenn ihm dort zentrale User abhandenkommen? Ist Bluesky, die neue Heimat für viele Journalistinnen und Experten auch in Deutschland, ein besserer Ort? Und wozu brauchen Journalisten so eine Plattform, geht es da nicht ohnehin nur um Eitelkeiten?