Johann Strauss Sohn

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25. Oktober 2025

Johann-Strauss-Tag in Ö1

Das Jubiläumsjahr steuert seinem Höhepunkt entgegen. Am 25. Oktober jährt sich der Geburtstag von Johann Strauss zum 200. Mal. Ö1 würdigt den "Walzerkönig" mit einem Thementag: Live-Sendungen mit Strauss-Kennern und -Kennerinnen, Live-Übertragungen aus dem Musikverein und der Volksoper in Wien und vieles mehr.

Welche Unterschiede! Während Johann Strauss (Vater), ebenso wie viele andere Schöpfer von Tanzmusik, sich erst langsam und mühsam als Musiker in Ensembles und Orchestern bis zum Kapellmeister eines eigenen Klangkörpers emporarbeiten mussten, konnte der 1825 auf die Welt gekommene Johann Strauss (Sohn) gleich bei seinem öffentlichen Debüt im Oktober 1844 als Dirigent eines eigenen Orchesters vor das Publikum treten. Und während viele andere zuerst „unter der allgemeinen Wahrnehmungsschwelle“ ihre Debüts gegeben haben, wurde Johann Strauss (Sohn) von Beginn an großes Presse-Interesse zuteil. Was nicht verwundert, denn der Sohn war gegen seinen sehr berühmten gleichnamigen Vater angetreten.

Schwieriges Vater-Sohn-Verhältnis

Johann, der Vater, hatte für seinen Erstgeborenen einen kaufmännischen Beruf vorgesehen, Mutter Anna hat aber letztendlich den zuerst vor dem Vater geheim gehaltenen musikalischen Unterricht des Sohnes gefördert, erst recht, als die Ehe der Strauss-Eltern immer mehr zerbrochen ist. Ab den mittleren 1830er Jahren hat Johann, der Vater, zwischen Familie und „Nebenfamilie“ gependelt, 1843 ist es zur endgültigen Trennung zwischen Anna und Johann Strauss gekommen. Johann, der Sohn, hatte damals längst ins Berufsleben einsteigen wollen - jetzt musste er es, um zum Unterhalt der Familie aus Mutter, drei Brüdern und zwei Schwestern beizutragen.

„Gute Nacht, Lanner! Guten Abend, Johann Strauss Vater! Guten Morgen, Johann Strauss Sohn!“

Umfangreiches Werk

Die erste Talentprobe von „Schani“, wie er von der Familie genannt wurde, ist „eingeschlagen“, die Zeitungsberichte waren enthusiastisch und ein damaliges Zeitungszitat ist zum geflügelten Wort geworden: „Gute Nacht, Lanner! Guten Abend, Johann Strauss Vater! Guten Morgen, Johann Strauss Sohn!“ Nach dem frühen Tod des Vaters, 1849, hat Johann Strauss die beiden Orchester vereinigt - und mehr noch als der Vater hat der Sohn bei gefeierten Gastspielen in ganz Europa und später auch in Nordamerika „Wiener Musik“ populär gemacht.

479 Werke mit Opus-Zahlen umfasst das Werkverzeichnis von Johann Strauss (Sohn), durchaus lang ist aber auch die Liste seiner unnummerierten Schöpfungen. Ab 1871 hat er - angeregt von Jacques Offenbach - insgesamt 15 Operetten komponiert, dazu eine Oper (Ritter Pásmán, uraufgeführt in der Wiener Hofoper!) und ein unvollendetes Ballett. Und vollends unüberschaubar wird es, wollte man alle postumen Strauss-Bearbeitungen für Bühne und Film auflisten.

„Das größte musikalische Genie, das je gelebt hat."

Als Staatsbürger des Herzogtums Sachsen-Coburg ist der schon zu Lebzeiten weltbekannte Johann Strauss (Sohn) 1899, im Alter von 73 Jahren verstorben; Alma Schindler, die spätere Alma Mahler-Werfel hat damals in ihr Tagebuch geschrieben: „Das größte musikalische Genie, das je gelebt hat. Dieses prickelnde, sich schwingende, elegante – man kann nicht die Worte finden, was in seinen Walzern liegt. Ich stell ihn neben Schubert und Brahms, er war ein Classiker.“

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