matrix - computer & neue medien

1. Digitale Konzertsäle und Tweetcerts. Wenn sich die Klassik mit neuen Medien einlässt.

2. Kollaborative Medizin
Der Internationale Krankheitenkatalag ICD entsteht erstmals mit Hilfe von Crowdsourcing

3. Multimedial gegen den Präsidenten von Televisas Gnaden

1. Der durchschnittliche Besucher eines klassischen Konzerts ist Mitte bis Ende Fünfzig. Das sagen nicht nur Studien, es reicht ein Blick in die Zuschauerränge von Opernhäusern und Konzertsälen. Und das Publikum wird immer älter. Seit 1990 ist das Durchschnittsalter elf Jahre gestiegen, dreimal schneller als das der Gesamtbevölkerung. Konzertveranstalter und Musiker machen sich daher immer öfter Gedanken, wie sie Aufführungen klassischer Musik einem jüngeren Publikum näher bringen können. Neben breit angelegten Vermittlungsprogrammen, Konzerten an ungewöhnlichen Orten und zu ungewöhnlichen Zeiten werden immer häufiger auch digitale und soziale Medien bemüht.

Anna Masoner hat sich unter Veranstaltern und Musikern umgehört und berichtet u.a. von Online- Konzertsälen und Symphonieorchestern, die den Soundtrack von Spielen wie "Tetri"s und "Angry Birds" einspielen.

2. Die Krankheiten und Gesundheitsprobleme der Menschheitsgeschichte in all ihren Symptomen, Erscheinungsformen und Behandlungsmöglichkeiten auf einer einzigen Liste zu dokumentieren, ist ein ehrgeiziges Projekt, dessen Wurzeln bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück reichen. In ihrem Gründungsjahr 1948 übernahm schließlich die Weltgesundheitsorganisation WHO die Weiterentwicklung dieser "Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten", die den Gesundheitszustand der Länder vergleichbar machen sollte. Regelmäßig traf ein ausgewähltes Expertenteam in der Schweiz zusammen, um die medizinische Wissenssammlung gemäß den neuesten Erkenntnissen der Medizin auf den letzten Stand zu bringen und als ICD "International Catalogue of Diseases" zu veröffentlichen.

In der mittlerweile elften Revision geht die WHO nun neue Wege und macht sich die kollaborative Kraft des Internets für eine beständige Aktualisierung und Verbesserung der Taxonomie zunutze. In Zusammenarbeit mit der TU Graz haben Wissenschafter der Universität Stanford ein webbasiertes offenes System entwickelt, mit dessen Hilfe nun Experten aus aller Welt ihr Wissen und ihre Erfahrung in das internationale Diagnoseklassifikationssystem der Medizin einbringen sollen, wie Sylvia Sammer berichtet.

3. Wenn am 1. Dezember Enrique Peña Nieto die Präsidentschaft Mexikos übernimmt, wird das nicht ohne Proteste ablaufen. Mit Peña Nieto kehrt die PRI, die Partei der institutionalisierten Revolution zurück an die Macht - die Partei, die Mexiko bis zum Jahr 2000 siebzig Jahre lang ununterbrochen, autoritär und korrupt regiert hatte. Für Empörung sorgt aber vor allem, dass Peña Nieto - so der Vorwurf - von der Medienoligarchie Mexikos ins Amt gepusht worden sei. Eine Empörung, die in Mexiko neue Kanäle alternativer Berichterstattung geschaffen hat, wie Markus Plate berichtet.

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