Logos - Theologie und Leben

"Was ist gerecht in einer endlichen Welt?" - Ethische Fragen im Spannungsfeld von Ökologie und Wirtschaft. Gestaltung: Johannes Kaup

Klimawandel, Zerstörung natürlicher Lebensräume und Rückgang der Biodiversität - diese Probleme sind nicht nur ökologischer Natur. Sie bedrohen das "gute Leben" und in manchen Weltregionen sogar das Überleben der einheimischen Bevölkerung. Diese Probleme sind eng verwoben mit der Art des gegenwärtigen Wirtschaftens und damit einhergehend mit der Gestaltung internationaler Beziehungen. Die Industrie- und Schwellenländer übernutzen die Ressourcen der Erde derzeit um den Faktor 1,4. Der Menschheit steht aber bekanntlich kein zweiter Planet zur Verfügung.

Betrachtet man die internationale Ebene, lässt sich ein doppeltes Gerechtigkeitsproblem ausmachen: Denn jene Länder, die am wenigsten am ressourcenverbrauchenden Wachstum und Wohlstand teilhaben, sind gleichzeitig jene, die am meisten unter den zerstörerischen Auswirkungen dieser Wirtschaftsweise zu leiden haben.

Daher ist die gerechtere Aufteilung der Ressourcen und ihres nachhaltigen Gebrauchs eine der wichtigsten sozialethischen Fragen der Gegenwart. Besonders die Klimagerechtigkeit erweist sich als eine Herausforderung, der wir uns im Hinblick auf die Lebenschancen zukünftiger Generationen stellen müssen. Doch das als notwendig Erkannte steht auch in einer Spannung zu den Zwängen einer Ökonomie, die die ökologischen Kosten auslagert. Vor diesem Hintergrund wird zu fragen sein, ob und unter welchen Bedingungen eine nachhaltige Entwicklung möglich ist - wie also Ökologie und Wirtschaftlichkeit zu vereinbaren sind. Dem Themenkomplex Ökologie, Wirtschaft und Gerechtigkeit will sich daher die ökumenisch und interdisziplinär ausgerichtete Tagung "Gerechtigkeit in einer endlichen Welt. Ökologie - Wirtschaft - Ethik" stellen, die im Jänner an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien stattfindet.

Sendereihe