Moment - Leben heute

Ein armenisch-osttiroler Weltbürger. Der Kinderarzt Nerses Arakelian
Gestaltung: Johann Kneihs. Randnotizen: Gestaltung Marie-Claire Messinger. Moderation und Redaktion: Bea Sommersguter

Seine Verwandten leben über Länder und Kontinente verteilt, wie es in vielen armenischen Familien der Fall ist. Auch Nerses Arakelian hat in seinem Leben an vielen Orten Halt gemacht. Eigentlich wollte er Mathematiker werden. Ein Zufall brachte ihn 1955 zum Studium nach Wien, doch hier entschied er sich anders - für Medizin. Er spezialisierte sich auf Kinderheilkunde und baute die pädiatrischen Abteilungen zweier Krankenhäuser auf. Auch im privaten Leben schlug er Wurzeln, heiratete eine Tirolerin und wurde Vater dreier Kinder.

1988 tötete ein Erdbeben in der Gegend im Norden Armeniens, damals noch Teil der Sowjetunion, 25.000 Menschen, rund eine Million wurden obdachlos. Zu Nerses Arakelians beruflicher Tätigkeit kam nun der humanitäre Einsatz. Er organisierte Hilfsaktionen und beteiligte sich am Aufbau eines Kinderspitals, das heute als Vorbild in der Region gilt. Darüber hinaus initiierte er Austauschprogramme als Beitrag für eine bessere medizinische Ausbildung in Armenien.

Bis heute hält Nerses Arakelian sich regelmäßig in Armenien auf, betreut medizinisch schwierige Krankheitsfälle und ist ehrenamtlich als "Armenarzt" unterwegs. Seine Kontakte verbinden mehrere Länder und Erdteile. Nerses Arakelian spricht neben Armenisch auch Arabisch und Hebräisch, Türkisch, Englisch, Französisch und Deutsch bzw. Tirolerisch. Ein Porträt.

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