Radiodoktor - das Ö1 Gesundheitsmagazin

1. "Eiskaltes Händchen" - Häufig mysteriöses Raynaud-Syndrom die Ursache
2. Ungeahnte Präzision - Wiener Forscher entwickeln neue Diagnose-Lichttechnologie
3. Krebs im Verdauungstrakt
4. Rheumatag im Burgenland

1. "Eiskaltes Händchen" - Häufig mysteriöses Raynaud-Syndrom die Ursache

Rund zehn Prozent der Bevölkerung leiden unter extrem kalten Händen oder Füßen. Bei manchen kommen noch ein Taubheitsgefühl und starke Schmerzen hinzu. In schlimmen Fällen haben die Betroffenen so starke Beschwerden, als würden die Gliedmaßen erfrieren und absterben. Vor allem in den vor uns liegenden Monaten, wenn die Temperaturen wieder gegen Null und darunter sinken, treten die Symptome intensiver auf. Und vermiesen einem den Aufenthalt an der frischen Luft. Wintersportbegeisterte sind oft verzweifelt wegen der brennenden Schmerzen in Fingern und Zehen.
Beim Großteil der betroffenen Personen handelt es sich um das sogenannte "Raynaud Phänomen", auch bekannt unter dem Namen "Leichenfinger". Dieses Störungsbild ist selbst mehr als 150 Jahre nach seiner Erstbeschreibung reichlich mysteriös. In den meisten Fällen handelt es sich um ein sehr lästiges, aber harmloses Phänomen. Es können sich aber auch ernste Grunderkrankungen hinter den Durchblutungsstörungen verbergen.
Lisa Strebinger hat mit OA Dr. Mahdi Al-Awami, dem Leiter der Gefäßambulanz im Gesundheitszentrum Wien-Nord der WGKK und mit der Gefäßspezialistin Univ.-Prof.in Dr.in Renate Koppensteiner über die Behandlungsmöglichkeiten des "Eiskalten Händchens" gesprochen.

2. Ungeahnte Präzision - Wiener Forscher entwickeln neue Diagnose-Lichttechnologie

2015 wurde von der Unesco zum Internationalen Jahr des Lichts erklärt. Wir haben deshalb im Sommer in unserer Montagssendereihe "Medizin und Gesundheit" zwei 35-minütige Sendungen zu diesem Thema gestaltet. Da es dermaßen viele spannende Teilbereiche zu beleuchten gab, haben wir uns damals entschieden, das zweifelsohne wichtige Thema "Licht als Diagnosemittel" auszusparen. Heute wollen wir unser Versäumnis nachholen. Anlass ist die kürzlich erfolgte Eröffnung von Optramed - einem Christian-Doppler Labor für "Innovative Bildgebung und deren Translation in die Medizin" an den MedUni Wien.
Klingt kompliziert, ist kompliziert - hat aber das Potential, ganze Medizinsparten zu bereichern. Schwerpunktmäßig forscht man dort am Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik zur OCT, der Optischen Kohärenztomographie.
Wir haben über dieses Diagnoseverfahren bereits vor zwei Jahren erstmals berichtet. Dabei handelt es sich um einen laserbasierten Hochleistungsscanner, mit dem die Netzhaut abgetastet wird. Und zwar mit einer Auflösung von fünf Tausendstel Millimeter! So können Erkrankungen der Retina in bisher nicht für möglich gehaltener Präzision dargestellt werden. Dieses Verfahren wurde nun weiter optimiert. Mittlerweile sind damit auch nicht-invasive, Kontrastmittel-freie Darstellungen von Gefäßen möglich. Das war bislang ja die Domäne des Ultraschalls - allerdings stößt die neue OCT-Angiographie in völlig neue Dimensionen vor. Nora Kirchschlager hat mit dem Physiker und Leiter des neuen Christian Doppler-Labors, Univ.-Prof. Dr. Rainer Leitgeb, über die aktuellen Forschungsprojekte gesprochen.

3. Krebs im Verdauungstrakt

Zu diesem Thema können Sie sich an einem kostenlosen Vortragsabend am 21. Oktober im ORF Radiokulturhaus informieren. Expertinnen und Experten referieren über neueste Behandlungsansätze bei Speiseröhren- und Magenkrebs, Darmkrebs und dem Karzinom der Bauchspeicheldrüse. Im Anschluss an die Vorträge gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Beginn ist um 18 Uhr. Um Anmeldung wird gebeten unter office@melcom.at. Nähere Infos unter http://www.leben-mit-krebs.at.

4. Rheumatag im Burgenland

In Österreich sind rund zwei Millionen Menschen von rheumatischen Erkrankungen betroffen. Am Rheumatag, der am 15. Oktober von 13:00 bis 18:30 im Festsaal der Wirtschaftskammer in Eisenstadt stattfindet, können sich Erkrankte über moderne Therapie- und Rehabilitationsmöglichkeiten informieren.

Redaktion: Christoph Leprich und Nora Kirchschlager

Service

1. Morbus Raynaud:

Univ.-Prof.in Dr.in Renate Koppensteiner
Medizinische Universität Wien
Leiterin der Klinischen Abteilung für Angiologie
Währinger Gürtel 18-20
1090 Wien
Tel.: 01/40400/46700
E-Mail
Angiologie MedUni Wien

OA Dr. med. univ. Mahdi Al-Awami
FA für Innere Medizin: Angiologie/Gefäßkrankheiten
Leiter der Gefäßambulanz im Gesundheitszentrum Wien-Nord der WGKK
Berta von Suttner Gasse 2
2201 Kapellerfeld Ost/Gerasdorf
Tel.: 02246/28370
E-Mail
Dr. Mahdi Al-Awami

Infos der MedUni Wien zum Raynaud-Syndrom
Weiße oder blaue Finger: Das Raynaud-Syndrom
Biografie von Maurice Raynaud

2. Neues Christian Doppler-Labor:

Prof. Rainer A. Leitgeb, PhD
Associate Professor
Medizinische Universität Wien
Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik
Leiter des Christian Doppler-Labors für "Innovative Bildgebung und deren Translation in die Medizin - OPTRAMED"
Währinger Gürtel 18-20
1090 Wien
Tel. +43 1 40400 17140
E-Mail
CD-Labor Optramed

Neue Lichttechnologien ermöglichen frühere Diagnose von Krankheitsrisiken
Christian Doppler Forschungsgesellschaft
Netzhauterkrankungen endlich rechtzeitig erkennen - Optische Kohärenztomographie an der Meduni Wien - Beitrag im Ö1 Gesundheitsmagazin vom 23.10.2013
Über die Optische Kohärenztomographie

Sendereihe