Wehrkirche in Deutsch Griffen

KÄRNTEN WERBUNG/EMIRA HUSIDIC

Radiokolleg - 9xÖsterreich. Erkundungen in Kärnten

Das Bundesland mit dem Flair des Südens (2).

Wer an Kärnten denkt, denkt an Badeseen, das spezielle Blau des Kärntner Himmels, das der Nähe zum Meer geschuldet ist, an Misstöne, wenn es um die Kärntner Slowenen geht, an Kasnudeln und Reindling, an den Kärntner Dialekt mit seinen vielen gedehnten und stimmhaften Lauten. Bekanntes und weniger Bekanntes hat das Erkundungsteam des Radiokollegs erfragt.



Alles verschlafen?
"Alles verschlafen" titelte das deutsche Wochenblatt die Zeit im Juli 2021 ihre zweiseitige Reportage über den Weißensee. Und in der Tat: ein durchaus passender Titel - verlief doch die Entwicklung des Tourismus rund um den höchstgelegenen Kärntner Badesee viele Jahrzehnte eher schleppend, in denen der Bergsee noch als Geheimtipp unter Sportfischern und Eisläufern die Runde machte. Doch gerade das einstige Dornröschen-Ambiente der Gemeinde entpuppt sich heute als ein großer Vorteil. Warum das so ist, und wie die Bewohner aus den Fehlern anderer Kärntner See-Gemeinden lernen konnten, ergründet Nikolaus Scholz. Er hat den Weißensee schon vor vielen Jahren als Urlaubseldorado für sich und seine Familie entdeckt.


Trennung um des Glaubens Willen
Die protestantische Reformation vor rund 500 Jahren leitete auch in Kärnten eine Zeit des Auf- und Umbruchs ein. Die Gegenreformation ließ nicht lange auf sich warten, teils mit militärischer Bedeckung zog eine katholische "Reformationskommission" durch das Land. Vor allem durch sozialen und wirtschaftlichen Druck sollten die "sektischen" -d.h. die evangelischen Landstände und ihre Untertanen wieder zum Katholizismus zurückgeführt werden. Manche entzogen sich dem durch sie sog. "Transmigration" z.B. nach Süddeutschland. Im 17. und 18. Jh. erzeugte die Gegenreformation eine Spaltung der Gesellschaft: die Täler wurden rekatholisiert, während sich evangelische Familien in die Berge zurückzogen. In hoch gelegenen Bauernhöfen überlebte der Geheimprotestantismus - abenteuerliche Bibelverstecke, ausgestellt im Evangelischen Diözesanmuseum in Fresach - zeugen heute noch davon.
Gestaltung: Lise Abid


Eine Kulinarik.Tour
Zu bieten hat Kärnten durch die Melange von alpenländischer Küche mit slowenischen und italienischen Einflüssen eine breite Palette: Nudeln, süß- und salzig. Germteige mit und ohne Zimt. Gelbe Suppe mit dreierlei Fleisch und Safrag und dazu Reindling: Die Küche in Kärnten hat viele Geschmäcker. Vieles hat sich über die Landesgrenzen hinaus verbreitet, die Kärntner Kasnudeln gibt es sogar schon in diversen Supermärkten in ganz Österreich.
Und doch finden sich lokale Spezialitäten, die ihre eigene Geschichte erzählen. Ilse Huber hat sich auf eine kulinarische Tour gemacht, die -angeregt durch persönliche Erinnerungen- neue Entdeckungen zutage gebracht hat.


Das Kärntnerlied
In keinem anderen Bundesland Österreichs, so wird zumindest oft behauptet, werde so schön gesungen wie in Kärnten. Dass dort die Volksliedkultur und -pflege einen ganz besonderen Stellenwert hat, dafür spricht, dass es zum Beispiel kein vergleichbares "Steirerlied" oder "Vorarlbergerlied" gibt. Wenn vom Kärntnerlied und seinen Besonderheiten die Rede ist, meint man damit aber bis heute eher das Liedgut in deutscher und nicht das in slowenischer Sprache. Und gerade in Österreichs südlichstem Bundesland ist das Volksliedsingen auch immer wieder dazu verwendet worden, um Identitätspolitik zu betreiben. Wie eng verwandt das deutschsprachige Kärntnerlied mit dem slowenischen Volkslied ist und wie sehr gerade diese enge Verwandtschaft seine Charakteristika ausmacht, hat Sabrina Adlbrecht in Erfahrung gebracht.


Die bisherigen Erkundungen durch Niederösterreich, Oberösterreich, die Steiermark und das Burgenland sind dauerhaft nachzuhören im Ö1 Archiv unter: Ö1 Archiv

Und wer Lust auf die unterschiedlichen Mundarten der 9 Bundesländer hat, kann durch die zahlreichen Einsendungen der Hörerinnen und Hörer stöbern. Auf der Plattform Akustische Bodenproben werden Wendungen und Ausdrücke der unterschiedlichen Regionen hörbar - selbst mitmachen ist übrigens auch möglich und erwünscht: Dialektprobe aufnehmen und hochladen, kurz danach sind Sie Teil der Ö1 Dialektsammlung!

Gestaltung: Ute Maurnböck, Ulrike Schmitzer, Eva Teimel, Thomas Mießgang, Christina Höfferer, Ilse Huber, Nikolaus Scholz, Lise Abid, Bea Sommersguter, Sabine Nikolay, Alexandra Augustin, Sabrina Adlbrecht

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