Gnadenwald-Region in Tirol,

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Radiokolleg - 9xÖsterreich. Erkundungen in Tirol

Das Bundesland der 3000er (3). Gestaltung: Ute Maurnböck, Ulrike Schmitzer, Ilse Huber, Marie-Theres Himmler, Verena Gruber, Sonja Bettel, Alexandra Augustin, Stefan Niederwieser, Juliane Nagiller, Thomas Mießgang

Das Föhngebiet
Der warme, starke, meist trockene Fallwind weht manchmal tagelang in und in der Umgebung von Innsbruck. Seine Böen erreichen manchmal Orkanwerte. Manchmal muss sogar der Flugverkehr angepasst werden. Einige Bewohner der Föhngebiete klagen über Durchschlafstörungen, Kopfschmerzen und gereizte Stimmung. Studien bestätigen sogar vermehrte Autounfälle an Föhntagen. Die Geschichte eines meteorologischen Phänomens von Verena Gruber in Zusammenarbeit mit Mirjam Ossanna, Lena Sindram.


Alpenhanf-Revival
Hanf ist einer der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Längst hat sich die Pflanze von ihrem berüchtigten Image als Rauschmittel emanzipiert: der sogenannte Nutz- oder Industriehanf erlebt derzeit ein weltweites Revival. In Tirol sorgt der Alpenhanf für Aufsehen. In der Standortagentur, einer zur Stärkung des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Tirols, beschäftigt sich ein eigenes Team rund um die Materialtechnologin Valentine Troi zusammen mit Unternehmen, Landwirten und Hochschulen damit, Hanf in Tirol wieder vermehrt zu kultivieren. Bauern bauen Hanf auf dem Feld an, Spinnereien weben Hanf zu Garn, Skiwerkstätten bauen Ski und Skistöcke aus Hanf, Schneider weben und stricken mit Hanf. Eine Reportage von Verena Gruber und Leo Binder, Dominik Hochrainer, Hanusch Reisinger, Johanna Pissarek, Andrea Triendl über das Projekt Alpenhanf 360 Grad.


Wohnungsnot in Innsbruck
Fast jede zehnte Wohnung in Innsbruck steht leer. Ein Umstand, der am angespannten Innsbruck Wohnungsmarkt für Unmut sorgt. Die Politik will eine Leerstandsabgabe, die Bürgerinnen und Bürger leistbare Wohnungen. Von 2010 bis 2020 sind die Immobilienpreise in Tirol um mehr als 75 Prozent gestiegen, die Mieten um mehr als 40 Prozent. Um Druck vom Wohnungsmarkt zu nehmen, muss das Angebot an Wohnraum in der Landeshauptstadt erhöht werden. Kurzfristig soll ein neues Studierendenwohnheim die Lage entspannen, berichtet Juliane Nagiller.


"Junge Stars der Alten Musik"
Wir bleiben in Innsbruck: Im 16. und 17. Jahrhundert war Innsbruck die Hochburg der Alten Musik. Die besten Komponisten der Welt versammelten sich am Hof. Prunkvolle Opernaufführungen machten die Stadt zur Metropole für die damalige Musikwelt. Ein riesiges Repertoire, das bis heute in Sälen der Renaissance und des Barock aufgeführt wird. Bis heute ist Innsbruck DIE Stadt der Alten Musik in Österreich. Bis jetzt gibt es aber immer noch keine Ausbildungsstätte für den Nachwuchs, trotzdem begeistern sich viele Musikerinnen und Musikern für die Alte Musik: studieren am Konservatorium, gründen Barock-Ensembles, konzertieren international, gewinnen Wettbewerbe, berichtet Verena Gruber.


Ein halbes Doppelalbum / Werner Pirchner
Als die Platte "Ein halbes Doppelalbum" von Werner Pirchner im Jahr 1973 erschien, war sie eine Sensation: So etwas hatte man hierzulande noch nicht gehört. Es war nicht Rock, es war nicht Jazz, es war nicht zeitgenössische Musik. Und doch fanden sich Spurenelemente von all diesen Genres in immer neuen Mischungsverhältnissen und aberwitzigen Kreuzungen auf dieser Platte, die schnell mit einem anderen Großmeister des musikalischen Ikonoklamus vergleichen wurde: Dem US-Amerikaner Frank Zappa, der in etwa zeitgleich agierte und ähnlich frivole Klangmischungen produzierte, bei denen Marimbaphone und andere Schlagwerke eine bedeutende Rolle spielten. Und so wie beim frühen Zappa war auch bei Werner Pirchner Sozialkritik der primäre Impuls. Thomas Mießgang über einen musikalischen Leuchtturm.


"Sportzwang"
Wer hier wohnt, so scheint es, gibt mitunter nicht nur aus Freude dem Drang zum Sport nach, der gehört dazu und Nichtstun gilt nicht. Muss man also als Tiroler, Tirolerin rauf auf die Berg? Noch einmal unsere Tirol-Korrespondentin Verena Gruber und Sylvia Matt, Hanna Ausserladscheiter.


"Akustische Bodenproben"
Tirol: hier finden sich sprachliche Reste von Alpenromanen und Slawen genauso wie von Kelten oder nichtindogermanischen Rätern. Und was die Aussprache angeht, kennt man gemeinhin dieses spezielle kch, einen velaren, stark affrizierten Laut - also etwas, was weit hinten im Gaumen produziert und gerieben wird. Außerdem populär das sch, das in Wörtern vor einem t auftaucht, wo man in anderen Teilen des Landes einfach ein s sagt, hat Ute Maurnböck erfahren.

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Link: Akustische Bodenproben

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