Bodensee im Winter

DPA/FELIX KÄSTLE

Radiokolleg

Lebensader Bodensee - Eine Rundfahrt

9 x Österreich. Erkundungen in Vorarlberg (4)

Lebensader Bodensee - Eine Rundfahrt
Die traditionelle Fischerei am Bodensee ist großen Veränderungen unterworfen: In den vergangenen 30 Jahren hat sich der See um 1 Grad erwärmt. Der Bodensee leidet unter dem Klimawandel. Dabei ist Wasser der einzige Bodenschatz Vorarlbergs und die Lebensader für Tier und Mensch.


Der Klimawandel verändert den Bodensee.
Die Fischer:innen und die Fischkonsument:innen werden sich auf andere Fischarten umstellen müssen, sagt der Obmann der Berufsfischer. Was mit den Kormoranen geschehen soll, die angeblich reichlich Fische fressen, oder den sich stark vermehrenden, aber nicht beliebten Stichlingen und der invasiven Quagga-Muschel ist noch unklar. Der Felchen, der beliebteste Speisefisch aus dem Bodensee, wird jedenfalls immer magerer wegen Nahrungsmangel. Ein Beitrag von Sonja Bettel


Der Alpenrhein
Mit dem Projekt "Rhesi, Rhein - Erholung und Sicherheit" soll zwischen Feldkirch und der Einmündung in den Bodensee der Schutz vor Hochwasser verbessert werden, andererseits soll aber das Projekt auch dem Naturschutz zu beiden Seiten des Rheins dienen und die ökologische Situation des Rheins verbessern. Ilse Huber fragt nach.


Randspiele Bregenz
In den frühen 1970er Jahren, als die Bregenzer Festspiele noch operettenselig vor sich hindämmerten, gründeten sogenannte Vorarlberger Kulturproduzenten die Randspiele, die ein Querschnittprogramm durch die gesamte Alternativkultur entwickelten: Von avantgardistischen Filmen, etwa von Werner Schroeter, über die Literatur der Wiener Gruppe bis zu den damaligen Nachwuchsjazzstars Chick Corea, Gary Burton und Keith Jarrett, die im Hof der Burg am Gebhardsberg fulminante Konzerte spielen. Die Randspiele waren ein wichtiger kultureller und gesellschaftspolitischer Impuls in einem Bundesland, in dem noch in den 1960er Jahren ein Bikini- und, man höre und staune, ein Twistverbot herrschte. Es kam dann allerdings bald so, wie es kommen musste: Richtungsstreitigkeiten führten zu kontroversiellen Debatten, der Kampf um Fördergelder trübte die Stimmung - so dass die Sache in den mittleren siebziger Jahren sang- und klanglos verpuffte. Was blieb, ist ein Mythos, der bis heute Strahlkraft hat, meint Thomas Mießgang



Kunst am See
Ein paar Meter vom Ufer des Bodensees entfernt reihen sich Kunsthaus, Landestheater und Landesmuseum aneinander, zwischen den Gebäuden parkt ein Porsche aus Beton. Die Skulptur steht seit rund zwanzig Jahren mitten in Bregenz. Kunst im öffentlichen Raum findet man auch am Weg zur großen Seebühne, zu der jeden Sommer ein paar tausend Menschen reisen, um große Oper zu erleben. Kultur ist im Ländle ein handfester Wirtschaftsfaktor. Das Publikum reist zu fast zwei Dritteln aus Deutschland an - manche sogar mit dem Boot. Ein Bericht von Stefan Niederwieser


Der Schriftsteller Hans Platzgumer
Der Gitarrist, Sänger, Elektroniker und Schriftsteller Hans Platzgumer ist gebürtiger Tiroler, von der Geisteshaltung her aber Weltbürger. Seit geraumer Zeit lebt und arbeitet er nun mit seiner Familie in Lochau am Bodensee, wo er wie seit jeher eine ungeheure Produktivität auch als Schriftsteller entfaltet:. Vor allem sein Opus "Der Elefantenfuss", mit dem er, gründlich recherchiert, die Tschernobyl-Katastrophe aufarbeitet, hat wieder beklemmende Aktualität. Thomas Mießgang berichtet.


Akustische Bodenproben von Ute Maurnböck
Die Dialekte von Dorabira und Bregenz stehen im letzten Teil der Akustischen Bodenproben im Mittelpunkt. Ersterer zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass -st- als -scht- ausgesprochen wird, anders als in den anderen Vorarlberger Dialekten. Aber, sagen die ehrenamtlichen Verfasser:innen des Projekts "Wörterbuch zur Dornbirner Mundart", die Sprache ändert sich rasant. Wie auch in Bregenz, das aber immer schon ein Pflaster für sprachliche Durchmischung war: eine Folge des ständigen Austauschs mit dem schwäbischen Lindau und der vielfältigen Migration. Vor dem 1. Weltkrieg war Bregenz die am schnellsten wachsende Stadt in Österreich. Dem berühmten Vorarlberger "gsi" droht in der Landeshauptstadt der Untergang, ein Grund, die gsi-lose, jüngere Generation die "War-Sager" zu nennen.


Die Erkundungen in Vorarlberg des "Radiokolleg Spezial" sind die letzte Erkundungstour dieser Reihe durch Österreich. "9 x Österreich" ist auf der Oe1 Seite abrufbar.
Gestaltung: Alexandra Augustin, Sonja Bettel, Nicole Dietrich, Verena Gruber, Ilse Huber, Thomas Mießgang, Juliane Nagiller, Stefan Niederwieser, Marion Flatz-Mäser, Lise Abid
Ute Maurnböck-Mosser, Ulrike Schmitzer

Service

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