Thomas Wally

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Sound Art: Zeit-Ton

Thomas Wally analysiert ein Konzert für Orchester

Neue Musik auf der Couch. "Concerto for Orchestra" (2019) von Nina Senk

Beim seit dem frühen 20. Jahrhundert immer wieder auftauchenden Titel "Konzert für Orchester" denkt man zunächst wohl an Bartók, möglicherweise auch an Lutoslawski, Kodály oder Hindemith. Seit 2019 darf man ein weiteres Werk zu dieser Reihe zählen, und zwar das "Concerto for Orchestra" der slowenischen Komponistin Nina Senk.

Wie bei einem Konzert für Orchester nicht unüblich, wird die Rolle des konzertierenden Solisten von den einzelnen Mitgliedern des Orchesters übernommen bzw. auf Gruppen oder auch aufs gesamte Orchester übertragen. "Allen gemeinsam ist eine agile und schnell wechselnde Funktion im musikalischen Moment", so die Komponistin, und zieht einen Vergleich zum Alltag, "wo wir mühelos von einer Rolle zur nächsten wechseln und stets Verbündete finden, während wir zwischen Gruppen- und Individualinteressen wählen können." Dieses Werk, das eine hohe Flexibilität des orchestralen Apparats erfordert, habe sie "als Geschenk für die Orchestermusiker:innen" komponiert.

Thomas Wally, neben seiner Tätigkeit als freischaffender Komponist und Violinist auch an der Wiener Musikuniversität als Senior Lecturer in musiktheoretischen Fächern aktiv, betrachtet das Concerto for Orchestra von Nina Senk im Gespräch mit Rainer Elstner aus (hör)analytischer Perspektive: Was hören wir, wenn wir dieses Werk hören? Worauf können wir achten? Was sind Besonderheiten, denen wir Aufmerksamkeit schenken sollten? Den Hörer/innen werden analytische Tools bereitgestellt, mit deren Hilfe diese Musik mit einem geschärften Fokus wahrgenommen werden kann.

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