Literaturtipps von Hörer:innen on air
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Parerga und paralipomena Arthur Schopenhauer
Doris krenn - 18. April 2023, 04:20
Ergänzungen zur "welt als wille und vorstellung"
Lebensweisheit in knorrigem, harschem humor und witz
Das achte Leben (für Brilka); Nino Haratischwili
Elfi Hasler - 17. April 2023, 20:58
Dieses fast 1.300 Seiten dicke Buch behandelt eine georgische Familiensaga, die 1900 beginnt und sich über 6 Generationen und 8 Leben bis in die Gegenwart erstreckt. Nebenbei erfahren Leser:innen auch viel zur Geschichte Georgiens.
Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und bis zum Schluss nichts von seiner Spannung verloren.
"Das achte Leben" handelt von der Familie eines wohlhabenden Schokoladenfabrikanten in Tiflis zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Georgien war damals Teil des russischen Kaiserreiches und strebte die Unabhängigkeit an. Das Schicksal dieser georgischen Familie über die Generationen hinweg ist in die abwechslungsreiche Geschichte einerseits Georgiens und andererseits Europas mit seinen beiden Weltkriegen eingebettet. Besonders die Frauen dieser Familie werden einfühlsam beschrieben, ihr Werdegang, ihre Position in der Großfamilie und ihre Einstellung zur Politik Georgiens bzw. der Sowjetunion. Diese Frauen sind stark und doch zerbrechlich, eine von ihnen muss dann auch das Land verlassen.
Ich habe dieses Buch vor 2 Jahren gelesen und es hallt noch immer nach, besonders aufgrund der aktuellen politischen Situation von Russland und seinen Nachbarländern.
Karma kommt nicht von Chamäleon
Sylvia Wallner - 17. April 2023, 12:10
Nogozir, das Chamäleon, ist gemein, hinterhältig und ist von Geburt an weiß. Er wünscht sich aber nichts sehnlicher, als farbig zu sein. Wie er nach und nach "gut" wird und somit auch seine Farben bekommt, davon erzählt dieses Buch.
Ein tiefgehendes Buch für alle von 9 bis 99. auch toll zum vorlesen für jüngere Bücherwürmer. Die Geschichte von Nogozir basiert auf den karmischen Prinzipien "Wenn du etwas haben möchtest, musst du zuerst einem anderen helfen, es zu bekommen". Wie dieser Weg dazu führt, dass auch dein Wunsch erfüllt wird, ist Teil dieser Geschichte. Unglaublich zauberhaft, spannend, herzerwärmend und bewußtseinserweiternd.
Webseite
https://www.morawa.at/detail/ISBN-9783991295426/Jascht-Barbara/Karma-kommt-nicht-von-Cham%C3%A4leon
Social Media Seite
https://www.facebook.com/nogozir
Zwei Produktionsromane
Cordula Bösze - 11. April 2023, 20:22
Mein oberstes Lieblingsbuch ist „Ein Produktionsroman“ von Péter Esterházy. 1979 auf Ungarisch veröffentlicht, erschien der kunstvoll gebaute Text erst 2010 auf Deutsch, und zwar übersetzt von Therezia Mora im Berlin Verlag. „Ein Produktionsroman“ sind zwei Produktionsromane: Ein Roman bzw. eine Persiflage, verfasst nach allen Regeln realsozialistischer Vorschriften zur Kunstproduktion. Und ein zweites Buch, bei dem sich der Autor selbst beim Schreiben beschreibt. Unter den Initialen P. E. wird Esterházy dadurch sozusagen zu seinem eigenen Eckermann. Das Buch kann linear von vorne nach hinten gelesen werden oder verschränkt, indem man den Fußnoten im ersten Teil folgt, die zur jeweiligen Verfassung des Verfassers im zweiten führen.
Webseite
http://boesze.klingt.org/
Der Weisse Wolf
Sun - 4. April 2023, 17:37
Ein toller Roman über Freundschaft, Friede und die Fähigkeit von uns Menschen, zu lernen, wie friedliches und respektvolles Miteinander geht.
Von Käthe Recheis ist dieses Buch, ein wunderbar inspirierender und lehrreicher Roman über Freundschaft, Frieden und Freundschaft, Respekt und ein friedliches Miteinander.
Wir folgen den Protagonisten aud ihrer Reise zu eben den oben genannten Werten, wie sie all das erkennen, erleben und lernen und das ganze in einem fantastischen Setting einer Fantasy Parallelwelt.
Sehr empfehlenswert.
Ein kostbares Stück Metaliteratur
Georg Schneider, Wien - 4. April 2023, 17:21
Rezension von „Die Ereignisse auf der Poroth-Farm“ von T.E.D. Klein.
1972 in einer amerikanischen Zeitschrift erschienen, wurde der Text 2022 erstmals auf Deutsch im Wandler Verlag herausgebracht. Und ich bin überrascht, da es nicht einfach eine phantastische Novelle ist, sondern ein kostbares Stück Metaliteratur. Der Erzähler ist nämlich ein Kenner der phantastischen Literatur. So erfährt man beim Lesen fast auf jeder zweiten Seite etwas über ein Werk dieser Gattung, das der Ich-Erzähler mit den Schilderungen der Ereignisse auf der titelgebenden Poroth-Farm verknüpft. Die Referenzen in der Form von Tagebucheinträgen dienen ihm quasi als Schutzschild vor dem Hintergrund seiner erlebten Realität. Doch am Schluss verläuft die Tinte und er flüchtet – die Grenzen der Wirklichkeit haben sich aufgelöst. Ein Spiel mit Literatur und einer Erzähl-Realität, die sich als so grauenhaft herausstellt, dass der Erzähler sie nicht zu schildern vermag. Nach Joseph Sheridan Le Fanu, M. R. James, H. P. Lovecraft, Shirley Jackson, um nur einige zu nennen, ist es verdammt harte Arbeit, eine gute phantastische Geschichte zu schreiben. Und T.E.D. Klein ist dies gelungen! Erfährt der Leser am Ende, was der Erzähler erlebte, warum er flüchtete? Spielt das eine Rolle?
Versteckt und verschwiegen
Rudolf Leo - 2. April 2023, 17:23
Erinnerungen von Siegfried Loewe (Otto Müller Verlag, 2022)
Die unfassbare Geschichte einer versteckten Kindheit im besetzten Belgien. Berührend, tief traurig und hoffnungsvoll.
Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk
Dr. Gerald Netzl - 1. April 2023, 12:28
Bei diesem Buch handelt es sich um einen Klassiker des tschechischen und altösterreichischen Humor. In seiner Subversivität ist es zeitlos, zeitlos sympathisch, zeitlos pazifistisch und von daher zeitlos wertvoll.
"Heil Kaiser Franz Joseph, diesen Krieg gewinnen WIR!" - dieser eine Satz erfasst das Buch und seine Wirkung, seine Unterhaltung (im besten Sinne des Wortes). MEIN Exemplar steht auch a bissl für meine Jugend: 11. Auflage 1988, Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, EVP 11,10 Mark der DDR. Ich habe es 1988 oder 1989 in Ungarn für 87 Forint gekauft. Das waren damals 22 Schilling. Gelesen habe ich es bald danach, denn das Lesezeichen war ein Pickerl des Kommunistischen Studentenverbandes, muss 1990 gewesen sein. Ich habe aber, als aufrechter Jungsozialist, linientreu den VSStÖ gewählt. Der Schwejk begleitet mich mein ganzes Leben, ich empfehle die Lesung von Helmut Qualtinger auf LP oder CD, hören Sie sich das an. Noch besser: Lesen Sie das Buch, am besten mit einem feinen tschechischen Bier als Begleitung!
Alena Baich: "Reibungsverluste" von Mascha Dabić
Alena Baich - 28. März 2023, 15:30
Reibungsverluste, Mascha Dabić, 2022. Edition Atelier: Wien
Die Korrektur des Horizonts.
Minu Ghedina - 26. März 2023, 15:53
Roman. Otto Müller Verlag. Salzburg. Wien. 2022.
Ein Buchtipp für jene, die ein Lesevergnügen wie in Kinder-und Jugendtagen und Nächte durchzulesen mögen. Eine Bettlektüre, die m.E. nicht zum Einschlafen führt!
Eine sensible Protagonistin, die in einer eigenen Bilderwelt und Schönheit eine Gegenwelt zu ihrer realen schwierigen Situation zu schaffen vermag und dadurch immer wieder in der Lage ist, Korrekturen ihrer jeweiligen Horizonte vorzunehmen. Dadurch wird es ihr möglich, Tiefschläge und schmerzhafte, verworrene Ereignisse zu bekämpfen, wohl bleiben dabei die eigenen Schwächen bestehen. Ein Prosawerk über die Macht der Schönheit, tiefgründig, farbenreich und sinnlich!