Günter Grass ist tot

8. April 2017, 21:58

Er galt als einer der bedeutendsten Autoren des deutschsprachigen Raums: Günter Grass‘ Literatur ist weltweit bekannt. Den renommierten Büchner-Preis hat der Autor, Bildhauer und Grafiker ebenso erhalten, wie den Nobelpreis für Literatur.

Im Zentrum seiner Werke standen die Thematik des Vergessens, der Verlust der Heimat, das Verdrängen und die Verführbarkeit durch Ideologie. 1927 in Danzig geboren, verbrachte er eine Kindheit in einfachen Verhältnissen. Im Zweiten Weltkrieg war Grass Soldat, dann in amerikanischer Gefangenschaft.

Nach dem Studium der Bildhauerei und Grafik begann Grass schriftstellerisch tätig zu werden. „Die Blechtrommel“ brachte ihm 1959 den internationalen Durchbruch. Zeitlebens schaltete sich Grass in gesellschaftspolitische Debatten ein. So unterstützte er Willy Brandts Aussöhnungspolitik mit Polen und machte Wahlkampf für die SPD. Grass löste heftige Kontroversen aus, zuletzt 2012 wegen eines Israel-kritischen Gedichts.

Zum umfangreichen Werk von Grass gehört die Anfang der 1960er Jahre erschienene "Danziger Trilogie". Sie umfasst neben der "Blechtrommel" die Novelle "Katz und Maus" (1961) und den Roman "Hundejahre" (1963). Fast ein halbes Jahrhundert später schrieb Grass seine "Trilogie der Erinnerung" mit den autobiografischen Bänden "Beim Häuten der Zwiebel" (2006), "Die Box" (2008) und "Grimms Wörter" (2010).

Ö1 Programmänderungen

Montag, 13.4.2015, 21.00 Uhr
Tonspuren
Das Höllengelächter
Porträt, erstmals ausgestrahlt zum 75. Geburtstag des Schriftstellers Günter Grass 13.10.2002

Dienstag, 14.4.2015, 11.40 Uhr
Radiogeschichten
Günter Grass liest aus seinem Roman Die Blechtrommel

Freitag, 17.4.2015, 16.00 Uhr
Im Gespräch
"Zugegeben: ich bin Insasse einer Heil- und Pflegeanstalt ..." Michael Kerbler im Gespräch mit Günter Grass, Schriftsteller
(Erstsendung 3.9.2009)