Nach Tod Kaczynskis

Trauer in Polen

Zwei Tage nach dem Absturz der polnischen Präsidentenmaschine, bei dem 96 Menschen, darunter viele hochrangige polnische Militärs und Politiker ums Leben kamen, herrscht unter den Polen noch immer tiefe Trauer. Gleichzeitig mehren sich die Spekulationen über die Absturzursache.

Abendjournal, 12.04.2010

Tausende vor Präsidentenpalast

Ganz Polen trauert - Trauermusik im Radio, die Fahnen auf Halbmast, sogar die Internetseiten der offiziellen polnischen Institutionen sind grau eingefärbt. Zum Platz vor dem Präsidentenpalast in Warschau strömen noch immer tausende Menschen, legen Blumen nieder, zünden Kerzen an. Auch vor den polnischen Vertretungen im Ausland. Bundespräsident Heinz Fischer hat sich heute in der polnischen Botschaft in Wien ins Kondolenzbuch eingetragen.

Trauerfeier am Samstag

Noch ist unklar, wann das Begräbnis für Präsident Lech Kaczynski stattfinden wird. Zuerst müssen alle Opfer des Absturzes nach Warschau gebracht werden, so der Staatsminister in der Präsidentschaftskanzlei Jacek Sasin. Am kommenden Samstag wird jedenfalls eine offizielle Trauerfeier für alle 96 Opfer in Warschau stattfinden.

Identifizierung schwierig

An der Absturzstelle nahe dem russischen Smolensk konnten bisher 87 Leichen geborgen werden. Die Leiche der Ehefrau von Präsident Kaczynski, Maria konnte unterdessen identifiziert werden.

Die Identifizierung der anderen Leichen gestaltet sich aber sehr schwierig, man muss die DNA-Analysen abwarten, so die polnische Gesundheitsministerin, die eng mit den russischen Behörden zusammenarbeitet. Überhaupt wird die gute Zusammenarbeit mit Russland von polnischer Seite gelobt.

Kein technischer Defekt

Was nun die Absturzursache betrifft, so herrschen bisher noch eher Spekulationen vor. Nach einer ersten Auswertung der Flugschreiber konnte bisher nur eines festgestellt werden: Ein technisches Gebrechen des Flugzeugs kann ausgeschlossen werden.