Eine weltweit führende Hai-Institution

Kwa Zulu Natal Sharks Board

An der beliebten Bade-Küste Kwa Zulu Natals, im Osten Südafrikas gibt es neben dem Walhai, dem Sandtiger Hai und einigen anderen auch die drei Arten, die dem Menschen gefährlich werden können, den weißen Hai, den Tiger Hai und den Sambesi.

Das Kwa Zulu Natal Sharks Board, Umhlanga Rocks, kümmert sich um die Sicherheit der Badegäste und um eine umfassende, wissenschaftliche Hai-Dokumentation.

Das Kwa Zulu Natal Sharks Board wurde 1964 gegründet. Zuvor kam es zu mehreren Haiangriffen an der "goldenen Küste". Die schlimmste Zeit war der schwarze Dezember 1957. Damals gab es innerhalb von vier Monaten fünf Haiattacken, vier davon tödlich. Die Feriengäste flüchteten regelrecht. Eine wirtschaftliche Katastrophe war die Folge. Deshalb wurden schließlich an sämtlichen populären Stränden Kwa Zulu Natals Hainetze installiert.

(Kaum ein) Rendéz-Vous zwischen Hai und Mensch

Die Netze seien keine physischen Barrieren, die die Haie draußen halten, damit wir sicher schwimmen können, erklärt Geremy Cliff, der Executive Chief der Forschungsabteilung des Natal Sharks Board. Die Netze dienen dazu, die Haie zu fangen.

Je länger sich ein Hai in der Nähe der Küste aufhält, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass er gefangen wird. "Wir haben außerdem Glück, denn die meisten Haie sind nachtaktiv, wohingegen wir dazu neigen, tagsüber zu schwimmen. Das reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hai und ein Mensch einander begegnen."

Netzwerken

Fünfmal wöchentlich fahren 15 Boote mit je sechs Mitarbeitern die Küste entlang, hinaus zu den ca. 500 Meter von der Küste entfernten Netzen. Diese werden adjustiert, bei Bedarf in einer aufwendigen Prozedur gereinigt bzw. einmal monatlich durch saubere ersetzt.

Alle noch lebenden Haie werden frei gelassen, wenn möglich markiert, damit die Forscher bei erneutem Fangen einen Eindruck über die Bewegungsradien der Fische bekommen. Leider überleben nur etwa zehn Prozent der Haie ihre Gefangenschaft im Netz, erklärt Geremy Cliff. "Sie müssen sich fort bewegen damit Wasser über ihre Kiemen fließen kann. Wenn sie sich einmal im Netz verfangen haben, ersticken sie."

CSI: Hai

Die toten Haie werden ins Forschungszentrum nach Umhlanga gebracht, anschließend seziert, um nähere wissenschaftliche Informationen zu erhalten. Solche Sezierungen werden häufig auch vor Publikum gemacht, um das Verständnis und das Bewusstsein der Besucher für die Haiproblematik zu steigern.

Ein Problem der Hainetze ist, dass sie nicht zwischen gefährlichem Hai und Delfin, Schildkröten und Rochen unterscheiden können: Letzere können meist problemlos und wohlauf aus den Netzen befreit werden. Delfine und Schildkröten hingegen brauchen Luft, ihre Überlebenschance im Netz unter Wasser ist daher sehr gering.

Dennoch profitiere wie im Falle der Haie auch hier die Wissenschaft, betont Jeremy Cliff. "Die Nachfrage anderer Forschungsinstitute nach Hai und Co aus Kwa Zulu Natal ist sehr groß.

Hai-Pod

Das Kwa Zulu Natal Shark Board testet seit einigen Jahren selektivere Fang bzw. alternative Schutzmethoden. Sehr viel Zeit, Geld und Energie gesteckt wurde in die Entwicklung des so genannten Shark Pod, eines elektrisches Hai-Abwehrsystems, das Taucher schützen soll.

Haie reagieren sehr sensibel auf elektro-magnetische Felder. Mit Hilfe von Poren rund um das Maul können sie auch sehr schwache Elektro-Felder, etwa eines Hummers oder von Garnelen, ausmachen. Mit dem Hai-Pod wird der Taucher in eine Art elektrischen Kokon gehüllt. Der Hai wird diesem aus Neugier zwar entgegen schwimmen, so Forschungschef Geremy Cliff, das Elektrofeld jedoch sei so stark, dass der Hai wieder abdreht, bevor er gefährlich nahe an den Taucher herankommt.