Zu Finanzhilfe für Griechenland
Hektische Gespräche in Berlin
In Berlin werden hektische Gespräche zu Griechenland geführt. Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Trichet, oder der Chef des Internationalen Währungsfonds, Strauß-Kahn, sind angereist um den Ernst der Lage zu besprechen. Dieser wird auch nach einem Treffen mit dem deutschen Finanzminister Schäuble betont.
8. April 2017, 21:58
Ernste Situation
Anspannung ist ihnen nicht unbedingt anzumerken, den drei Herren, Trichet, Strauß-Khan und Schäuble, aber an der Ernsthaftigkeit der Situation lassen sie keinen Zweifel, allen voran der deutsche Finanzminister Schäuble. Es gehe nämlich um nichts Geringeres als um die Stabilität des Euro. Es sei nicht nur ein Problem Griechenlands, sondern Europas und damit auch Deutschlands, sagt Schäuble. Daher müsse zwar jetzt kühler Kopf bewahrt, aber sehr rasch gehandelt werden.
Verhandlungen mit Athen laufen
Eine schnelle Entscheidung sei von großer Bedeutung, erklärt der Chef der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet. Dass mehr als die insgesamt geplanten 45 Milliarden Euro an Griechenland geliehen werden, wollte niemand bestätigen, man sei mit der griechischen Regierung in Verhandlungen und bis die nicht abgeschlossen sind, können noch keine konkreten Zahlen genannt werden, meint der Chef des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauß-Khan.
Anschnellen auf 135 Milliarden?
Aber der deutsche Wirtschaftsminister Brüderle spricht jetzt schon von 135 Milliarden Euro, die das Hilfspaket in den nächsten drei Jahren ausmachen könnte, einen noch höheren Betrag will er im fernen Brasilien nicht ausschließen - dort ist Brüderle gerade auf Dienstreise.
Opposition kritisiert Rolle Merkels
Diese Zahlen sind heute auch der deutschen Opposition im Parlament präsentiert worden, sie müssten nicht so hoch sein, wenn die Kanzlerin früher in Europa gehandelt hätte, kritisiert die Opposition - etwa Jürgen Trittin für die Grünen.
Treffen mit IWF- und EZB-Chefs
In diesen Minuten trifft sich Angela Merkel mit den Chefs von IWF und Europäischer Zentralbank, dort wird sie vermutlich noch einmal zu hören bekommen, dass rasch gehandelt werden muss - und das wird Angela Merkel mittlerweile vermutlich auch so sehen.
Abendjournal, 28.04.2010
Berlin,
EU-Kritk an Rating-Agenturen
Die EU-Kommission kritisiert in der griechischen Finanzkrise die Rolle der Ratingagenturen. Gestern hatte ja die Ratingagentur Standard and Poor's Griechenlands Kreditwürdigkeit herabgestuft.
Anleihen haben Ramsch-Niveau
In Brüssel wird gerechnet und getüftelt - Mitarbeiter der EU-Kommission und des Internationalen Währungsfonds arbeiten am griechischen Sanierungsprogramm. Bis Sonntag soll es stehen. Jetzt muss alles noch viel schneller gehen, denn gestern hat ja die Ratingagentur S&P Griechenland ein verheerendes Zeugnis ausgestellt.
Die Staatsanleihen haben nun Ramsch-Niveau. EU-Kommissionssprecherin Chantal Hughes ermahnt die Ratingagenturen, sie müssten ihre Arbeit verantwortungsvoll erledigen.
Keine Umschuldung
Nicht zur Debatte stehe eine Umschuldung Griechenlands. Die Besitzer von Griechischen Staatsanleihen müssten dann zumindest teilweise auf ihr Geld verzichten. Laut Kommissionspräsident Barroso sei das wie er sagt "keine Option".
Abendjournal, 28.04.2010
Brüssel,