Vorschlag stößt auf Kritik

Eurofighter im Auslandseinsatz?

Die österreichischen Eurofighter könnten künftig auch im Ausland zum Einsatz kommen - diese Meinung vertritt der Chef des Streitkräfte-Führungskommandos, Günter Höfler. Der Sicherheitssprecher der Grünen, Peter Pilz, hält diese Idee hingegen für verantwortungslos und gefährlich.

Mittagsjournal, 06.06.2010

Vorschlag des Militärs

Anspruchsvollere Auslandseinsätze für das Bundesheer - das wünscht sich Streitkräfte-Kommandant Günter Höfler für seine Soldaten. Das Heer sei auch für schwierige Einsätze gewappnet, sagt Höfler gegenüber dem Nachrichtenmagazin "profil", so seien beispielsweise die Jagdkommando-Soldaten bereit und fähig, ein höheres Risiko einzugehen.

Und Höfler spricht sich als erster ranghoher Bundesheer-Kommandant auch für einen Einsatz der Eurofighter außerhalb Österreichs aus. So könnten die heimischen Kampfflugzeuge eingesetzt werden, um Luftraumsperren der EU zu überwachen.

Pilz attackiert Darabos

Heftige Kritik an dieser Idee kommt vom Sicherheitssprecher der Grünen, Peter Pilz: mit den notdürftig zusammengebastelten Eurofightern ins Ausland zu starten, sei eine Schnapsidee.

Außerdem sei politisch beschlossen worden, dass sich heimische Kampfflugzeuge nicht an Auslandseinsätzen beteiligen. Die Eurofighter dürfen nur zur Luftraumüberwachung eingesetzt werden. Kritik übt der Grüne Sicherheitssprecher auch an SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) - dieser habe offensichtlich die Kontrolle über seine Militärs verloren. Pilz fordert daher, dass der Landesverteidigungsausschuss sofort einberufen wird - dieser könnte den bindenden Beschluss fassen, dass Auslandseinsätze der Eurofighter nicht in Frage kommen.

Minister dementiert Vorhaben

Verteidigungsminister Darabos hat unterdessen in einer Aussendung klargestellt, dass die Eurofighter ausschließlich der Überwachung des österreichischen Luftraums dienen. Eine Beteiligung an Auslandseinsätzen stehe nicht zur Debatte.