Trend zu Spontanbuchungen hält an
Nur kleines Sommerminus erwartet
Die Sommersaison hat für die österreichische Tourismuswirtschaft nicht gut begonnen, bedingt durch eine lange Schlechtwetterperiode. Dennoch erwarten Tourismusexperten, dass die gesamte Sommersaison nur ein geringes Minus aufweisen wird. Auch wenn zu Beginn der Hauptferienzeit viele Urlauber noch nicht gebucht haben.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 03.07.2010
Kurzfristigen Buchungen boomen
Österreichs Ferienhotelerie ist zu Beginn der Sommerferien längst nicht ausgebucht. Denn ein Trend verstärkt sich heuer nochmals: Immer mehr Menschen buchen kurzfristig, oftmals vom Wetter abhängig. Was lange Zeit nur für Kurzurlaube während des Jahres gegolten hat, trifft nun vermehrt auch auf den Haupturlaub im Sommer zu. Buchungsmöglichkeiten über das Internet haben diesen Trend zu Spontanbuchungen ebenfalls noch verstärkt.
Schönes Wetter macht Lust auf Urlaub
Nach einem wetterbedingt schwachen Saisonstart sind die Tourismusverbände in den Bundesländern nun optimistisch, mit Ferienbeginn hat sich auch sommerliches Wetter eingestellt, das treibe die Buchungszahlen gerade deutlich nach oben.
Nur kleine Einbußen erwartet
In Summe sei heuer nur mit kleinen Einbußen zu rechnen, sagt Peter Zellmann vom Institut für Freizeitforschung: "Es beweist einmal mehr die Grundrisken bleiben immer bestehen, unabhängig von Krisenszenarien. Österreich wird immer vom Wetter abhängig sein. Alles zusammen genommen, da es sich es im Laufe der Saison ausgleicht, werden wir mit ganz kleinen Einbrüchen realistischerweise rechnen müssen", wobei sich diese weniger auf die Nächtigungen als auf die Umsätze konzentrieren. Denn aufgrund der immer noch andauernden Wirtschaftskrise wird erwartet, dass die Gäste, wie schon in der Wintersaison, vor allem bei den Nebenausgaben sparen werden. Das gilt im Übrigen für Inlandsurlauber genauso wie für jene die ihren Sommerurlaub im Ausland verbringen.
Urlaubsmotive vom Alltag abhängig
Deutliche Unterschiede gibt es hingegen bei den Urlaubsmotiven. Diese sind stark abhängig von der Lebenssituation, sagt Freizeitforscher Zellmann:
"Grundsätzlich kann man sagen: Wer es zu Hause im Alltag sehr schön, einen hohen Freizeitwert und hohe Lebensqualität hat, ist weniger Urlaubsaffin, als jemand der das in seinem Alltag nicht so vorfindet." Daher würden die Großstädter eher auf griechischen Inseln Ruhe finden und entstressen, meint Zellmann. Kultururlauber kommen im Hochsommer hingegen meist aus nicht städtischen Regionen.
Streiks schrecken Touristen ab
Während die Sommersaison in Österreich also insgesamt recht erfolgreich verlaufen sollte, gibt es in den südeuropäischen Ländern durchaus größere Probleme, allen voran in Griechenland. Die Finanzkrise und viele Streiks machen sich im Buchungsverhalten bemerkbar.
Pauschalreisen beliebter als Individualurlaub
Das trifft besonders kleinere Privatquartiere, während die großen Reiseveranstalter in großen Hotelanlagen heuer besonders mit Pauschalreisen punkten können, da die Urlaubskosten für den Konsumenten hier leichter kalkulierbar sind und auch die Reisesicherheit vom Gast höher empfunden wird als bei Individualreisen, so die Tourismusforscher.
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