Sagt IAEO und OECD-Studie

Weltweite Uran-Vorkommen reichen hundert Jahre

Die derzeit weltweit bekannten Uran-Vorkommen reichen einer neuen Studie zufolge für mehr als 100 Jahre Energiegewinnung durch die Atomkraft. Mit der Entwicklung neuer Technologien bei Reaktoren und Brennstoffkreisläufen könnten die Vorräte sogar für "tausende Jahre" reichen, hieß es in einer am Dienstag in Wien vorgestellten Studie.

Abendjournal, 20.07.2010

Neue AKWs werden gebaut

Die Atomenergie erlebt zur Zeit gerade eine Renaissance: Etliche Regierungen in Europa und auch die USA erwägen, neue Kernkraftwerke zu bauen, und mancher Experte befürwortet den Ausbau der Atomkraft als Weg, den Ausstoß an Treibhausgasen zu senken und damit den Klimawandel in den Griff zu bekommen. Doch gibt es weltweit überhaupt genug Uran, um die Atomkraft zu forcieren? Dieser Frage geht ein neuer Bericht der UNO-Atombehörde IAEO und der OECD nach.

Noch hundert Jahre

In allernächster Zukunft werden die weltweit bekannten Uran-Vorräte nicht zu Ende gehen. Sie reichen beim derzeitigen Verbrauch noch für 100 Jahre, und auch wenn der Verbrauch steigt, zumindest noch einige Jahrzehnte, erklärt der Atomexperte Jan Slezak von der UNO-Atomorganisation IAEO bei der Präsentation einer neuen Studie zu diesem Thema. Übertriebene Hoffnungen in die Verfügbarkeit des Brennstoffs der Kernkraftwerke sind freilich ebenfalls fehl am Platz.

Kernkraft-Anteil konstant

Wir werden niemals den gesamten Planeten mit Kernenergie versorgen können, so der Atomtechniker. Die Prognose der von der IAEO und der OECD erstellten Studie: Die Menge des in Kernkraftwerken produzierten Stroms wird in den nächsten 25 Jahren um 37 bis 110 Prozent steigen.

Die Kernenergie wird dann weiter verbreitet sein, da aber auch der Stromverbrauch steigen wird, bleibt der Anteil der Kernkraft am Gesamtenergiemix im großen und ganzen konstant, meint Slezak. Was wohl heißt: Atomkraft - zumindest mit der heute bekannten Technologie - ist ganz offensichtlich nicht jene Alternative, auf die man hoffen kann für den Fall, dass die Vorräte an Öl und Gas knapp werden sollten, und auch einen Ausweg aus der Problematik des Klima-Wandels bietet die Atomkraft laut den Ergebnissen der Studie sichtlich nicht.