Auch ein Teil der gefährdeten Biodiversität in Österreich
Rote Listen: Schnecken und Muscheln
45.000 Tierarten sind in Österreich heimisch; nur ein Bruchteil davon ist hinsichtlich seiner Gefährdung analysiert. So weiß man, dass 35 Prozent der Schnecken-Arten und 37 Prozent der Muschel-Arten Österreichs in irgendeiner Form gefährdet sind.
27. April 2017, 15:40
Die meisten würden wir auf den ersten Blick vermutlich nicht vermissen, doch die Natur funktioniert ähnlich wie ein Kartenhaus: Einzelteile bauen aufeinander auf; fällt eine Karte heraus, kann das gesamte Gebilde ins Wanken geraten.
Mehr über die Weichtiere schildert anlässlich der Wissen-aktuell-Biodiversitätsserie Klaus-Peter Zulka, aus der Abteilung "Biologische Vielfalt und Naturschutz" im Umweltbundesamt in Wien:
"Zu den Weichtieren gehören in Österreich die Gruppen der Schnecken und der Muscheln. Die Weichtiere sind eine ziemlich artenreiche Tiergruppe mit etwa 455 Arten und Unterarten bei den Schnecken und 35 Arten bei den Muscheln. Die wohl bekannteste gefährdete Muschelart ist die Flussperlmuschel: sie lebt noch in einigen Bachsystemen, verjüngt sich aber nicht mehr richtig. Die Gemeine Flussmuschel - eine früher sehr häufige Art - ist aber ähnlich stark vom Aussterben bedroht. Bei den Schnecken sind bereits einige Arten nicht nur regional sondern weltweit ausgestorben. Viele Arten sind vom Aussterben bedroht - das sind oft Arten aus der Gattung der Zwergquellschnecken: oft bewohnen diese Arten eine einzige Quelle, dann aber in sehr großer Individuenzahl. Wird die Quelle verschmutzt oder gefasst oder in anderer Art irgendwie verändert, so kann das das Aussterben für die jeweilige Art bedeuten (oft das weltweite Aussterben). Selbst kleine Eingriffe sind gefährlich."
Service
Umweltbundesamt - Die Flussperlmuscheln in Österreich
Aktionsplattform FLUP-Österreich