Forschungsprojekt dokumentiert 230.000 Tierarten in den Ozeanen
Wieviele Arten gibt es in den Meeren?
Vom Bakterium bis zum Haifisch, von der Yeti-Krabbe bis zum Tiefsee-Oktopus: Das Großprojekt namens "Census of Marine Life" will den Artenreichtum der Meere erfassen; im online-Wissenschaftsjournal "PloS One" wurden nun Teilergebnisse veröffentlicht.
27. April 2017, 15:40
Meere nehmen 70 Prozent der Erdoberfläche ein, doch ist über diesen Lebensraum wenig bekannt. Seit zehn Jahren versucht ein Netzwerk aus mehr als 2000 Forscherinnen und Forschern, die Artenvielfalt in den Meeren zu dokumentieren.
Darunter befinden sich auch eher bizarre Arten: wie millimeterkleine Schlammwürmer, durchsichtige Seegurken oder tellergroße Asselspinnen; ein Riesen-Oktopus, der sich mit Hautlappen wie Elefantenohren fortbewegt; ein Drachenfisch, der auf seiner Zunge Zähne trägt; ein Feuerborstwurm, der bei Berührung ein heftig brennendes Gift verströmt; oder eine Yeti-Krabbe, die behaart ist.
Endergebnisse werden im Oktober präsentiert
Dank Arten-Zählung in den Meeren kann mittlerweile auch beantwortet werden, wie viele Tierarten von der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko betroffen sind: 8.344 Arten leben dort, wo bis dato geschätzte 780 Millionen Liter Roh-Öl unkontrolliert ausgetreten sind.
Das Großprojekt namens "Census of Marine Life" hat bisher 230.000 Meerestier-Arten erfasst. Im Oktober soll der bisher umfassendste Katalog des Lebens in den Weltmeeren in London offiziell präsentiert werden - auch wenn dem Forschungsnetzwerk klar ist, dass die Datenbank nie vollständig sein wird, denn weitere Millionen Arten werden vermutet, die noch nicht beschrieben geschweige denn entdeckt worden sind.
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