Aktion im Golf von Mexiko begonnen

Bohrloch wird versiegelt

Im Golf von Mexico hat BP nun mit dem Versuch begonnen, das Ölleck am Meeresboden dauerhaft zu verschließen. Die Operation verläuft bisher plangemäß. Bis das Leck zu ist, kann es aber noch Tage dauern. Bei der bisher größten Ölkatastrophe sind nach jüngsten Untersuchungen 780 Millionen Liter Rohöl in den Golf von Mexiko geflossen.

Erster Erfolg

Dreieinhalb Monate nach dem Beginn der Ölkatastrophe ist es nun soweit: Die Ingenieure des britischen Ölkonzerns BP sind dabei, das Bohrloch am Meeresboden nun endgültig zu stopfen. Die Arbeiten laufen plangemäß, laut BP fließt nach wie vor kein Öl aus. "Ein Meilenstein", so BP.

Zweieinhalb Tage Dauer

Die Operation wird einige Tage dauern. Kurz vor Mitternacht unserer Zeit hatte die Operation "Static Kill" begonnen: Von mehreren Schiffen aus wurde dabei schwerer Schlamm in die Steigleitungen auf dem Meeresboden gepumpt. Danach soll Zement in die Öffnung gepresst werden. Nach Angaben von BP wird die Operation bis zu zweieinhalb Tage dauern. Wenn alles erfolgreich verläuft, dann wird in einem nächsten Schritt in einer Woche das Ölreservoir, das etwa vier Kilometer unter dem Meeresboden liegt, endgültig versiegelt werden.

Unklare Langzeitfolgen

Von einem echten Aufatmen der Bewohner entlang der ölverschmutzten US-Küste kann aber keine Rede sein. Noch ist völlig unklar, wie die Langzeitfolgen dieser bisher größten Ölpest aussehen. Von den geschätzten 780 Millionen Litern Rohöl, die seit der Explosion der Bohrinsel im April in den Golf von Mexiko geflossen sind, konnte bisher erst ein Fünftel abgesaugt werden.

Milliardenstrafen drohen

Nicht abzuschätzen sind auch die Schadensersatzforderungen an den britischen Ölkonzern BP. Bisher hat BP an betroffene Anrainer umgerechnet 200 Millionen Euro bezahlt. Doch das dürfte erst der Anfang gewesen sein. Den Ölkonzern könnte auch noch eine Strafe in Milliardenhöhe erwarten. Auf Grundlage des amerikanischen Wasserreinhaltegesetz, des "Clean Water Act", könnte auf das Unternehmen eine Zahlung von bis zu umgerechnet vier Milliarden Euro zukommen.

Auch Mexiko fordert Schadenersatz

Inzwischen hat auch die mexikanische Regierung angekündigt, BP auf Schadensersatz zu verklagen. Zwar sei in mexikanischen Gewässern noch kein Öl entdeckt worden, heißt es aus dem mexikanischen Umweltministerium, dennoch sei auch dort das Ökosystem schwer in Mitleidenschaft gezogen worden.