WHO erklärt Schweinegrippe-Pandemie für beendet

Schweinegrippe-Entwarnung

Die Weltgesundheitsorganisation WHO erklärt die Schweinegrippe-Pandemie für beendet. Für das Virus H1N1 gelte nicht mehr die höchste Alarmstufe. Dennoch sollten die Gesundheitsverantwortlichen aller Staaten weiterhin wachsam bleiben, mahnt die WHO.

H1N1 - das Virus hat seit April des Vorjahres 18.449 Todesfälle verursacht, so die Statistik der Weltgesundheitsorganisation WHO; in 214 Staaten gab es Tote aufgrund der Schweinegrippe, auch Neue Grippe genannt.

Ursprung in Mexiko

Das Virus hatte 2009 zuerst in Mexiko und den USA die Runde gemacht, bald wurden auch Fälle aus Europa bekannt - in Österreich am 28. April. Tags darauf starb der erste Mensch außerhalb Mexikos, der mit H1N1 infiziert war.

Sukzessive steigerte die WHO ihre Warnstufen und im Juni 2009 wurde Pandemie-Warnstufe 6 ausgerufen, also die höchste Stufe. Die galt länger als ein Jahr und wurde nun für beendet erklärt: Das Virus habe inzwischen einen Großteil seines ursprünglichen Gefahrenpotenzials eingebüßt, sagte die WHO-Chefin Margaret Chan gestern Abend.

Trotz Entwarnung - das Virus ist noch immer da

Ein Wissenschaftler-Gremium hatte der WHO empfohlen, die Warnstufe herabzusetzen; denn zuletzt waren nicht mehr auffällig viele Ausbrüche der Grippe außerhalb der normalen Saison beobachtet worden.

Dennoch warnt die WHO vor einer Verharmlosung des H1N1-Erregers; alle Staaten müssten wachsam bleiben - denn "Obwohl wir ein Ende der Pandemie haben, ist das Virus immer noch da.“ Weiterhin würden Menschen daran erkranken.

Der Umgang der Weltgesundheitsorganisation mit der Schweinegrippe war immer wieder auf Kritik gestoßen. So hieß es, die WHO habe überzogen reagiert, da das Ausmaß geringer war als zunächst angenommen.

Der Verlauf in Österreich

In Österreich hat das Europäische Zentrum für Krankheitskontrolle in Summe 40 Todesfälle infolge der Neuen Grippe verzeichnet; mehr als 4000 Personen mit einer Infektion wurden registriert; 1600 Betroffene im Spital behandelt.

Der Impfstoff übrigens, der noch eingelagert ist, könnte auch bei einer neuen Grippe-Welle verwendet werden, hieß es vor wenigen Tagen aus dem Gesundheitsministerium; Österreich hat noch 350.000 Impf-Dosen parat. Die Niederlande hingegen haben bereits begonnen, 18 Millionen Impfstoff-Dosen zu vernichten.

Service

Europäisches Zentrum für Krankheitskontrolle
WHO - Pandemic (H1N1) 2009 - update 112