USA stockt Geldbeitrag auf

Pakistan: Sondersitzung der UNO

Die UNO-Staaten kommen in New York zu einer eilig einberufenen Sondersitzung zusammen. Ziel ist es, mehr Geld für die Opfer der Flutkatastrophe in Pakistan aufzutreiben. Die Größe der überschwemmten Gebiete in Pakistan wächst unterdessen weiter. Nur ein Zehntel hat bis jetzt Hilfe erhalten.

Morgenjournal, 19.08.2010

700.000 ohne Dach über den Kopf

Ein Hubschrauber der pakistanischen Armee steuert einen von den Wassermassen eingeschlossenen Bauernhof an. Vorsichtig werfen die Soldaten ein Paket mit Nahrungsmitteln ab. Es ist das Notwendigste zum Überleben für die nächsten paar Tage. Rund acht Millionen Menschen würden derartige Hilfe, Lebensmittel und sauberes Trinkwasser benötigen, schätzt die UNO. Doch gerade 700.000, also nicht einmal ein Zehntel von ihnen, hat bisher tatsächlich Hilfe erhalten. Immer noch fehlt 700.000 Familien ein Dach über den Kopf.

Krankheiten wegen schlechter Lebensmittel

Nur wenige konnten bisher in Zeltlagern der Armee aufgenommen werden. Selbst dort sind die Bedingungen nicht die besten, erzählt ein älterer Mann: "Wir haben zu wenige Zelte und zu wenig zu Essen. Das Essen ist so schlecht, dass sich hier Krankheiten ausbreiten. Ich komme selber gerade aus dem Krankenhaus."

Nun auch der Süden betroffen

Der Regen hat nachgelassen und für die nächsten fünf Tage sind keine weiteren Niederschläge vorhergesagt. Doch das heißt nicht, dass sich die Lage bessern würde. Im Gegenteil: die Fluten wälzen sich langsam den Indus in Richtung Südpakistan hinunter. Dort musste für weitere Dörfer und Städte die Überschwemmungswarnung ausgesprochen werden. Bis zu einen Monat könnte es dauern, bis die Wassermassen wieder zurückgehen, sagen die pakistanischen Meteorologen voraus.

UNO hofft auf mehr Geld

In Pakistan wird noch lange Hilfe benötigt werden. Die UNO hat bisher nicht einmal die Hälfte jener 460 Millionen Dollar zugesagt bekommen, die sie sich zur Finanzierung von Sofortmaßnahmen wünscht. Nun hofft man bei der UNO auf weitere Zusagen bei der heutigen Sondersitzung in New York. Zumindest die USA haben bereits versprochen, ihren bisherigen Beitrag von 90 Millionen Dollar noch einmal aufzustocken.