Forum Alpbach

8. April 2017, 21:58

Von der Vorstellung zur Realisierung, vom Entwurf zur Wirklichkeit - danach streben Wissenschaften unterschiedlichster Disziplinen. Beim diesjährigen Europäischen Forum Alpbach haben sich diesem Streben nach der Realisierung von Entwürfen bzw. dem Versuch, die Kluft zwischen Vorstellung und Wirklichkeit aufzuzeigen, 14 Seminare verschrieben.

Da wird beispielsweise über die Konstruktion des Selbst und der Persönlichkeit diskutiert - und auch über Persönlichkeitsstörungen, wie Olaf Blanke vom Labor für kognitive Neurowissenschaften der École Polytechnique in Lausanne erzählt.

Soziale Konstruktion von Realität

Der sozialen Konstruktion von Realität geht das Seminar mit Margaret Archer, Soziologin an der Universität Warwick in Coventry nach - nämlich nicht nur offensichtlicher Konstruktion, man denke an Society-Prominenz, sondern auch subtiler Konstruktion von Realität, man denke an Gender, an soziales Geschlecht, Geschlechterrollen: "Was für real gehalten wird, wird zur Realität und erzeugt reale Konsequenzen."

Realitäten in Wirtschaft und Literatur

Beispiel drei: ein Seminar befasst sich mit Wirtschaftstheorien und der nicht-vorhergesagten Krise. "Wir haben bei der Vorhersage der Krise versagt", so Leslie Lipschitz, Direktor eines internen Instituts des Internationalen Währungsfonds in Washington.

Schließlich widmet sich das Seminar mit dem Experten für Romanische Literaturwissenschaften der Universität Freiburg, Andreas Gelz, den Realismen in der Literatur: "Die Wirklichkeitskonstruktion im Plural in unterschiedlichen Kulturräumen aber auch in unterschiedlichen Zeiträumen".

In Summe 14 verschiedene Blicke von unterschiedlichsten Wissenschaftsdisziplinen auf das Generalthema "Entwurf und Wirklichkeit" bei den Seminaren des Europäischen Forum Alpbach.