Paris schickt weitere Roma weg

Roma-Gespräche ohne konkretes Ergebnis

Mit der Aufforderung Rumäniens, Frankreich solle seine Bürger besser über die Probleme der Roma informieren, sind heute die die Gespräche von rumänischen und französischen Regierungsvertretern in Paris zu Ende gegangen.

Die beiden Länder wollen beim Thema Roma enger zusammenarbeiten. Immigrationsminister Besson wird schon im September in Bukarest erwartet. Dessen ungeachtet sind heute wieder hunderte Roma nach Rumänien geflogen worden.

Abendjournal, 26.08.2010

Wiederkehr verhindern

Auch heute zeigt das französische Fernsehen wieder Bilder von Roma-Familie die ihre Habseligkeiten in einen Bus laden, um von den Flughäfen in Paris und Lyon ihre Reise nach Rumänien anzutreten. Manche sagen frei in die Kamera, dass sie sobald wie möglich nach Frankreich zurückkehren wollen, da ihre Lage in Rumänien aussichtlos sei.

Das aber will Frankreich auf alle Fälle verhindern und hat bei zweitätigen Gesprächen mit rumänischen Regierungsvertretern in Paris gefordert, dass Rumänien sich besser um ihre Integration kümmern müsse.

Engere Zusammenarbeit

Frankreich will im Gegenzug mehr Informationen über die Rückführungen an Rumänien weitergeben. Immerhin werden jedes Jahr tausende Roma zurückgeschickt.

Auch auf polizeilicher Ebene soll die Zusammenarbeit verstärkt werden, heißte heute, um rascher gegen straffällige Roma vorgehen zu können.

300 Euro pro Person

Menschenrechts-Organisationen bleiben bei ihrer Kritik: Die Rückführungen würden die Roma stigmatisieren und Hass schüren. Vorwürfe, die Europa-Staatssekretär Lellouch nicht gelten lassen will. Immerhin würden Roma sogar 300 Euro von Frankreich für ihre Ausreise bekommen: "Wir organisieren eine Ausreise mit Geld - das macht kein anderer Staat. Die Kritik ist wirklich überzogen".

Die Rückführungen würden außerdem nicht gegen EU-Recht verstoßen heißt es aus Paris heute einmal mehr in Richtung Brüssel. Justizkommissarin Reding wird Frankreichs Vorgehen dennoch prüfen.