Wirtschaftslage Steiermark
Harter Weg aus der Krise
Am Sonntag nächster Woche wird in der Steiermark ein neuer Landtag gewählt. Das Bundesland war von der Wirtschaftskrise besonders stark betroffen, hat sich aber im Laufe des heurigen Jahres wieder erholt. Das geht aus Zahlen des WIFO hervor, das regelmäßig die Situation in den Bundesländern untersucht.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 18.09.2010
Schmerzhafte Einschnitte
Die Steiermark ist ein traditionelles Industrie-Land, mit großen Metallbetrieben wie der voestalpine in Donawitz oder Böhler in Kapfenberg, mit Elektronikfirmen wie AT&S in Leoben oder austriamicrosystems in Unterpremstätten. Und mit einer großen Auto-Industrie wie Magna oder AVL-List in Graz. Das hat in früheren Jahren für hohes Wirtschaftswachstum und viele Arbeitsplätze gesorgt - und dann, in der Krise, für schmerzhafte Einschnitte, erklärt Peter Huber vom Wirtschaftsforschungs-Institut WIFO.
Kurzarbeit hat geholfen
Beim Auto-Konzern Magna etwa haben die Mitarbeiter auf einen Teil ihres Lohns verzichtet. Kurzarbeit in über 70 Betrieben sollte den Verlust von Arbeitsplätzen verhindern. Den Höhepunkt gab's im letzten Herbst mit mehr als 17.000 Kurzarbeitern in der Steiermark, so viel wie in keinem anderen Bundesland. Seither hat sich die Lage wieder gebessert, sagt Huber.
Krasse Unterschiede in Regionen
Die EU-Erweiterung und die offenen Grenzen habe die Steiermark im Vergleich zum Burgenland, zu Wien oder Niederösterreich weniger gut nutzen können - der Nachbar Slowenien ist klein, und: die Steiermark habe immer noch das Problem einer schlechten Verkehrsanbindung in den Norden, sagt Peter Huber vom WIFO. Auffallend sei, dass es in der Steiermark besonders große Unterschiede in der Wirtschaftskraft gibt, zwischen ärmeren und reicheren Regionen.
Im Durchschnitt liegt der Wohlstand der Steiermark im österreichischen Mittelfeld: das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt an sechster Stelle der Bundesländer.