Selbstbestimmung bleibt umstritten

EU-Staaten uneins über Gen-Pflanzen

Der Streit in der EU um den Anbau von gentechnisch verändertem Saatgut spitzt sich zu. Anders als von Landwirtschaftminister Nikolaus Berlakovic angekündigt, sind viele EU-Länder gegen den Vorschlag der EU-Kommission. Dieser sieht vor, dass jedes Land selbst den Anbau zulassen oder verbieten darf.

Abendjournal, 27.9.2010

Mehrere Länder gegen Kommissionspläne

Zu früh gefreut haben sich die Genskeptiker in Europa. Mächtige EU-Länder wie Frankreich, Italien und Deutschland halten wenig vom Vorschlag, dass jedes Land selbst über den Anbau oder das Verbot gentechnisch veränderter Produkte (GVO) entscheiden soll. Diesen Vorschlag hat die EU-Kommission nun den europäischen Landwirtschaftsministern unterbreitet.

Österreich will Selbstbestimmung

Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovic sah in diesem Vorschlag Österreichs Position zu 100 Prozent umgesetzt: "In Österreich wollen die Menschen keine GVO auf den Äckern, und daher bin ich froh, dass die Kommission unserer Intention und unserem Begehren gefolgt ist."

Es wird weiterverhandelt

Einige große Mitgliedsstaaten folgen dem aber nicht. Die Einwände: keine nationale Alleingänge in Genfragen, das schade dem Binnenmarkt und verstoße gegen die Regeln der Welthandelsorganisation. In einem Monat soll weiter diskutiert werden.