Wachstum fast auf Null

Portugal vor neuer Sparrunde

Keine guten Aussichten gibt es für das krisengeschüttelte Portugal. Weil es bisher nicht gelungen ist, das Defizit deutlich zu senken, will die portugiesische Regierung das für die Menschen schon jetzt drastische Sparprogramm noch weiter verschärfen.

Morgenjournal, 17.10.2010

Nur mehr 0,2 Prozent

Portugals Wirtschaft verliert durch den rigiden Sparkurs deutlich an Schwung. Das Wachstum verlangsame sich 2011 auf 0,2 Prozent nach 1,3 Prozent in diesem Jahr, prognostizierte die Regierung des angeschlagenen Euro-Lands in ihrem Haushaltsentwurf für 2011.

Staatsverschuldung steigt

Die Staatsverschuldung werde auf 86,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen nach zuletzt 82,1 Prozent. Die sozialistische Minderheitsregierung bekräftigte aber ihr Ziel, das Haushaltsdefizit im kommenden Jahr auf 4,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu drücken. Das Minus liegt in diesem Jahr bei 7,3 Prozent.

Socrates in Bedrängnis

Der Etat für 2011 sieht eine Reihe von Einschnitten vor, die die Regierung nur mit Stimmen der Opposition durchs Parlament bringen kann. Regierungschef Jose Socrates hatte am Freitag gewarnt, ein Scheitern seines Sparpakets könne eine tiefe politische Krise auslösen. Der Sozialist hatte mit seinem Rücktritt gedroht, sollte der Entwurf nicht vom Parlament gebilligt werden.

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