Die Lohnverhandlungen beginnen
Nulllohnrunde für Beamte?
Diese Woche starten die Gehaltsverhandlungen für die rund 350.000 Beamten. Die zuständige Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) schließt eine Nulllohnrunde für gut verdienende Beamte nicht aus. Beamten-Gewerkschafter Fritz Neugebauer will davon naturgemäß nichts hören.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 21.10.2010
Teuerungsabgleich für alle?
Für den obersten Beamten-Gewerkschafter Fritz Neugebauer ist klar: Eine Nulllohn-Runde für Beamte kommt für ihn trotz der Budget-Nöte nicht in Frage. Über konkrete Zahlen will Neugebauer vor Beginn der Gehaltsrunde zwar nicht sprechen, in einem Brief an die Bundesregierung hat er die Untergrenze aber bereits klar abgesteckt: "Wir haben in unserem Schreiben an die Bundesregierung den Begriff der Werterhaltung unserer Gehälter angesprochen", so Neugebauer.
Das heiß konkret: es sollte zumindest die Teuerung abgegolten werden, das wäre ein Plus von rund 1,4 Prozent - und zwar für alle Beamten, so die Position der Gewerkschaft.
Gutverdiener sollen Beitrag leisten
Beamten-Ministerin Gabriele Heinisch Hosek wünscht sich hingegen eine sozial ausgewogenen Abschluss. Die, die wenig verdienen, sollten zumindest den Teuerungsausgleich bekommen, sagt die Ministerin. Ob es eine Nulllohnrunde geben wird, werden die Verhandlungen zeigen: "Man muss sich anschauen, ob die, die sehr viel verdienen, hier nicht auch einen Beitrag leisten können." Die Grenze zwischen hoch und niedrig liegt für Heinisch-Hosek so zwischen 2.000 und 2.500 Euro.
Wie mächtig ist die Gewerkschaft?
Dass jene Beamten, die über dieser Grenze liegen, gar nichts dazu bekommen, ist aber wohl eher auszuschließen - schließlich hat die einflussreiche Beamtengewerkschaft auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten ein Plus für alle Beamten erstritten.
Wann die Verhandlungen beginnen, wird heute Nachmittag bekanntgegeben. Ob der erste Gesprächstermin schon heute Abend stattfindet, ist noch unklar.