Gewerkschaft fordert Umdenken

8. April 2017, 21:58

Die GPA ist die größte Einzelgewerkschaft Österreichs, ihre alle vier Jahre stattfindende Hauptversammlung wurde gestern Abend mit Grußworten von Bundeskanzler Werner Faymann und einer Diskussionsrunde zum Thema "Konsequenzen aus der Wirtschaftskrise" feierlich eröffnet.

"Umdenken - Gegenlenken"

Umdenken - Gegenlenken ist das Motto des dreitägigen Bundesforums der GPA. Und ein Umdenken forderte bei der eröffnenden Diskussion auch ÖGB-Chef Erich Foglar und zwar im Hinblick auf die Finanzmärkte - viele jener Spekulationsgeschäfte, die mit zur Krise geführt haben, seien noch immer nicht verboten, Europa müsse da - auch unabhängig vom Rest der Welt, vorausgehen.

An falschen Stellen gespart

Eine stärke Regulierung der Finanzmärkte fordert auch der deutsche Gast-Redner Frank Psirske. Der Chef der Groß-Gewerkschaft Verdi warnt außerdem davor, dass in ganz Europa jetzt zu viel an den falschen Stellen gespart werden könnte.

Faymann: Sparbudget Kompromiss

Bundekanzler Werner Faymann (SPÖ) dankte den Gewerkschaftern in seiner Ansprache für ihre Unterstützung seiner Steuerpolitik - eine Bankenabgabe oder eine höhere Stiftungsbesteuerung, wären ohne die gewerkschaftliche Hilfe unmöglich gewesen. Das vorliegende Budget sei freilich ein koalitionärer Kompromiss, so der Kanzler, darin nicht verwirklichte Punkte wie eine echte Vermögenssteuer seien aufgeschoben aber nicht aufgehoben.

Katzian: Änderungen beim Sparpaket

Der Chef der Gewerkschaft der Privatangestellten, Wolfgang Katzian, fordert von der Regierung Änderungen beim Sparpaket. Die Herabsetzung der Familienbeihilfe lehnt er ab, für die Krankenkassen fordert er mehr Geld. Die Länder sollten zusätzliches Geld in hohem Maße zur Finanzierung der Pflege und er sozialen Dienste verwenden, so Katzian im Ö1 Morgenjournal.

Das GPA-Bundesforum läuft noch bis Freitag, die Wiederwahl von Wolfgang Katzian zum Vorsitzenden findet heute Nachmittag statt.

IV lehnt Lohnzusatzforderungen ab

Eine Arbeitszeit von 35 Stunden pro Woche, und eine sechste Urlaubswoche, dieses Ziel hat der Chef der Gewerkschaft der Privatangestellten, Wolfgang Katzian formuliert. Von der Industriellenvereinigung kommt dazu eine klare Absage. Und vor der entscheidenden Verhandlungsrunde an diesem Freitag über die Löhne in der Metallindustrie steigt die Industriellenvereinigung wenig überraschend auf die Bremse.