Wikileaks: Neue Enthüllungen aus Wien

USA enttäuscht von österreichischen Politikern

Das deutsche Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hat neue interne Dokumente des US-Außenministeriums veröffentlicht, diesmal auch mit direktem Bezug auf Österreich. Aus einer Fülle von Botschaftsmittteilungen aus Wien ergibt sich, dem "Spiegel" zufolge, eine sehr skeptische Einschätzung Österreichs aus amerikanischer Sicht.

Mittagsjournal, 5.12.2010

Faymann habe kein Interesse an Außenpolitik

In ihren internen Mitteilungen gehen die US-Diplomaten ziemlich hart mit Österreichs politischer Führung ins Gericht. Über Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) ist zu lesen, er hätte kein persönliches Interesse an Außenpolitik. Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) sei hauptsächlich um die Förderung österreichischer Wirtschaftsinteressen bemüht.

Darabos weist Vorwürfe zurück

Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) sei uninteressiert an Außen- und internationaler Sicherheitspolitik. Darabos wolle österreichische Truppen nicht auf gefährliche Einsätze ins Ausland schicken. Diese Vorwürfe hat Darabos mittlerweile zurückgewiesen.

Dubiose Bankgeschäfte

Die US-Diplomaten beklagen auch ihrer Meinung nach dubiose Bankgeschäfte mit dem Iran und Osteuropa. Die Chefs von Raiffeisen und Raiffeisen International mussten ihnen zu einem russisch-ukrainischen Gasgeschäft Rede und Antwort stehen. Die Amerikaner vermuteten hinter diesem Gasgeschäft, wie sie wörtlich schreiben, ein unappetitliches Arrangement.

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