Plus bei Lebensmittelexporten

8. April 2017, 21:58

Erholung nach Krisenjahr

Käse, Wurst, Fleisch, Eier und Milchprodukte im Wert von siebeneinhalb Milliarden Euro hat Österreich im Vorjahr exportiert. Damit ist der Einbruch des Krisenjahres 2009 teilweise wieder aufgeholt, freut sich der Stephan Mikinovic, Geschäftsführer der AMA Marketing. Nach einem Minus von 10 Prozent im Jahr 2010 konnte nun ein Plus von 5,6 Prozent verzeichnet werden.

Konkurrenzvorteil "Reinheitsgebot"

Wichtigster Exportmarkt ist und bleibt Deutschland, allein zum großen Nachbarn sind 2,4 Millionen Tonnen Agrarprodukte ausgeführt worden. Spitzenreiter sind Käse und Wurst, erklärt Mikinovic, Tendenz steigend. Denn angesichts der deutschen Sorgen wie dem Dioxin-Skandal habe Österreich mit seinem "Reinheitsgebot" in diesem Bereich sichere Chancen auf weiteren Ausbau. Denn in Österreich müssen Bauern, die Vieh halten, auch eigene Futterflächen besitzen. Heimische Landwirte kaufen nur 20 Prozent des Viehfutters zu, und das fast ausschließlich aus Österreich. Wer für das AMA-Gütesiegel produziert, darf nur speziell kontrolliertes Futter verwenden.

Regelmäßige Untersuchungen

Dass Dioxin in Tierfutter gelangt, wie in Deutschland geschehen, sei in Österreich daher nicht denkbar, erklärt AMA-Chef Mikinovic: Seit Jahren gebe es bei den AMA-Gütesiegel-Betrieben kontinuierliche Dioxin-Untersuchungen. "Über 200 verschiedene Futtermittel werden jährlich auf Dioxin untersucht."

50 Aussteller in Berlin

Neben Deutschland sind die Nachbarländer Italien, Ungarn, Slowenien, Tschechien und die Slowakei Hauptabnehmer österreichischer Lebensmittel. Bei der kulinarischen Leistungsschau Grünen Woche in Berlin nimmt Österreich übrigens zum 50. Mal teil. Und 50 heimische Aussteller wollen mit ihren Spezialitäten auch heuer wieder Appetit auf Österreich machen.