Berlakovich reagiert mit Fünf-Punkte-Programm

Kein Dioxin-Skandal in Österreich

Mit einem Fünf-Punkte Programm für die Schweinebauern reagiert Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich auf den Skandal mit Dioxin im Tierfutter in Deutschland. Damit soll einem Preisverfall beim Schweinefleisch entgegengewirkt werden, kündigt Berlakovich am Rande der Grünen Woche in Berlin an.

Mittagsjournal, 21.01.2011

Preisdruck als Ursache

Dioxin im Tierfutter und dann auch in Eiern, Geflügel und Schweinefleisch – das ist derzeit Tagesthema nicht nur hier in Deutschland. Für Österreichs Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) ist der große Preisdruck auf die Hersteller der Grund dafür, dass immer wieder Lebensmittelskandale vorkommen. Der Dioxin-Skandal sei aber ein Futtermittel- und kein Lebensmittelskandal, sagt der Minister und er versucht, die Konsumenten zu beruhigen. Das Kontrollsystem in Österreich sei besser als in Deutschland: es gebe hier eine einzige Kontrollstelle, die AGES, in Deutschland seien es 17.

Noch bessere Herkunftsbezeichnung

Auf dem österreichischen Markt sei kein Dioxin-verunreinigtes Fleisch im Umlauf, gibt sich der Minister überzeugt, das würden auch die Kontrollen zeigen.

Gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer und dem Bauernbund stellt der Minister ein Fünf-Punkte –Programm vor: so soll es mehr Werbung für heimisches Schweinefleisch im Inland geben und auch ein Schulterschluss mit dem Handel ist geplant - der Lebensmittelhändler Spar hat schon angekündigt, nur noch Produkte aus österreichischem Schweinefleisch anzubieten, andere Händler sollen folgen. Geplant ist auch ein System, mit dessen Hilfe der Konsument erkennten kann, woher Schweinefleisch stammt, immerhin importiert Österreich jährlich zwei Millionen lebende Schweine – bei Rindfleisch gibt es das schon seit dem BSE-Skandal.

Mehr Chancen für österreichische Exporte

So unerfreulich der Dioxin-Skandal auch ist, für Österreich könnte er neue Exportchancen eröffnen, meint Minister Berlakovich. Der Dioxin-Skandal sollte Anlass zum Umdenken sein, auch bei den Konsumenten, sagt Minister Berlakovich.