Neuer Roman von Michael Stavaric

Brenntage

Mit seinem Romandebüt "stillborn" wurde Michael Stavaric als Shooting-star der österreichischen Literaturszene gefeiert. Nach drei weiteren Romanen kann man sagen: Er ist gelandet - in der Reihe arrivierter Schriftsteller und im renommierten Münchner Verlag C. H. Beck. Am 27. Jänner 2011 kommt Roman Nummer fünf von Michael Stavaric in den Buchhandel: "Brenntage".

Der Ort: Ein Niemandsland. Die Zeit: Im Irgendwann. Der Held: Ein Namenloser. In einer geheimnisvollen, phantastischen und bedrohlichen Welt hat Michael Stavaric seinen neuen Roman angesiedelt.

Parabel an die Gesellschaft

Nach dem Tod seiner Mutter kommt der namenlose Ich-Erzähler in die Obhut seines Onkels in einen abgelegenen Ort fernab hinter den Bergen. Geister sind da ebenso zu Gange wie rätselhafte Soldaten, es gibt seltsame Sitten wie die Brenntage, Menschen verschwinden oder suchen Schutz in Minen, Häuser werden von der Landschaft verschluckt.

"Ich fand das Bild immer reizvoll, dass wenn man das Land untergräbt und wahnsinnig viele Dinge aus der Erde holt und abbaut. Es ist naheliegend, dass dann Dinge einfach wegbrechen, dass man dem Boden nicht mehr trauen kann", so Stavaric. "In vielen Szenen kann man das schon auch als eine Parabel an die Gesellschaft betrachten", eine Parabel angesiedelt zwischen realer und imaginärer Welt. Der zentrale Orientierungspunkt ist da der Onkel - Lehrmeister des kindlichen Ich-Erzählers und für ihn der Mittelpunkt einer sterbenden Welt.

Durch Kinderaugen die Welt betrachten

"Brenntage" ist auch und vor allem eine Geschichte über die Zeit des Erwachsenwerdens, "weil es Menschen gibt, die für einen das Leben zu Ende denken und immer wissen, was für einen das Beste ist", meint Stavaric. Die Welt durch die Kinderaugen für sich sprechen zu lassen, ist sein Anliegen, "und dass man diese Welt aus den Kinderbüchern in die Romane holt".

Und das tut Michael Stavaric mit einem suggestiven Erzählduktus, der einen ganz eigenen Sog entwickelt. Und er überzeugt mit seinem Helden - so seltsam aus der Zeit gefallen.

"Die Physis und die Psyche der Kinder, der Heranwachsenden verändert sich nicht", meint Stavaric. "Es ist nur die Welt, in der sie schweben, das Wasser, in dem sie schwimmen, wechselt die Farben und es begegnen ihnen andere Dinge."

Textfassung: Red.

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Michael Stavaric, "Brenntage", C. H. Beck

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