Ruhige Lage in Badeorten

Österreicher heimgeholt

300 Österreicher sind am späten Montagabend aus Ägypten nach Hause zurückgebracht worden, doch ebenso viele warten noch auf den Heimtransport. Das berichtet das Außenministerium. Während die Lage in Kairo sehr angespannt ist, bleiben die Urlauber in den Badeorten von den Unruhen offenbar weitgehend unberührt.

Mittagsjournal, 01.02.2011

Urlaubergebiete verschont

In den Resorts lebt man derzeit noch wie in einer anderen Welt: für die Versorgung der Urlauber haben die Hotels Vorräte für mindestens vier Wochen angelegt, sagt der Sprecher des Außenministeriums Peter Launsky. Geht man allerdings raus aus den Hotels, dann stellt man fest, dass Bankomaten kein Geld ausgeben oder man kein Benzin für den Mietwagen bekommt.

In Hurghada wartet eine Gruppe von 180 Personen auf den Heimflug, es ist unsicher, ob diese Österreicher ihre Maschine bekommen. Auch in Kairo gibt es noch über 100 Österreicher, die nach Hause wollen, sagt Launsky. Sie müssen sich auf eine längere Wartezeit einrichten.

Spindelegger: Für Hilfe selbst aufkommen

Das Außenministerium rät von Reisen nach Ägypten derzeit strikt ab. wer trotzdem fliegt, muss im Falle einer Heimholung selbst zahlen, sagt Außenminister Michael Spindelegger. Wenn jemand trotz Reisewarnung dorthin reist und die Hilfe des Staates in Anspruch nimmt, muss für die Kosten selbst aufkommen. Das gilt aber nicht für jene Österreicher, die vor der Reisewarnung nach Ägypten geflogen sind. Das Außenministerium versucht nun alle, die noch heimwollen, auf Linienflüge zu buchen. Gelingt dies nicht, wird man voraussichtlich eine weitere Sondermaschine aus Österreich entsenden.

Krisenstab in Wien

Im österreichischen Außenministerium berät der Krisenstab der Bundesregierung, ob man ein weiteres Sonderflugzeug nach Kairo schicken soll. Noch am Dienstag sollen insgesamt fünf reguläre Maschinen von Ägypten nach Österreich fliegen. Wie viele Österreicher in diesen Maschinen mitfliegen können, ist derzeit noch unklar.

Hunderte Ausreisewillige warten noch auf dem Flughafen in Kairo. Mehr als 300 Österreicher haben sich bei der Botschaft gemeldet, dass sie das Land verlassen wollen. Die Botschaft versucht, alle ausreisewilligen Österreicher in Linienmaschinen und Chartern unterzubringen. Sobald man weiß, wie viele Österreicher definitiv keinen Flug bekommen, entscheidet der Krisenstab im Außenministerium, ob eine weitere Sondermaschine nach Kairo entsendet wird.

Abendjournal, 01.02.2011

300 Österreicher warten in Kairo,