Fast alle Branchen profitierten 2010

Gute Geschäfte für den Handel

Der österreichische Einzelhandel meldet gute Nachrichten: Die 40.000 Unternehmen haben im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von 2,7 Prozent erwirtschaftet. Profitiert haben fast alle Branchen.

Mittagsjournal, 15.02.2011

Umsatzeinbußen nur für Papier- und Buchhandel

Im Schnitt haben die Einzelhändler die Preise im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent erhöht, das liegt unter der Inflationsrate von 1,9 Prozent. Am stärksten sind die Preise im Papier- und Bucheinzelhandel gestiegen. Mit einem Plus von 3,3 Prozent liegt die Branche deutlich über der Inflationsrate. Der Papier- und Buchhandel ist gleichzeitig auch jene Branche, die den stärksten Umsatzrückgang meldet. Insgesamt hat etwas mehr als ein Drittel der Einzelhändler Umsatzeinbußen verbucht.

Wirtschaftskammer zufrieden

Demgegenüber hat mehr als die Hälfte der Geschäfte ein Umsatzplus erwirtschaftet. Insgesamt sind die Umsätze um 2,7 Prozent gestiegen. Der Einzelhandel hat damit rund 50 Milliarden Euro erwirtschaftet. Am meisten hat der Schuhhandel seinen Umsatz gesteigert, gefolgt vom Elektro- und Sportartikelhandel. Die Wirtschaftskammer ist mit der Bilanz für das Jahr 2010 zufrieden: Fritz Aichinger, Obmann der Handelssparte in der Wirtschaftskammer, führt das auf die gute Konjunkturentwicklung, den stabilen Arbeitsmarkt und die niedrigen Zinsen zurück. "Damit war die Kaufkraft gegeben, um im österreichischen Einzelhandel gute Geschäfte zu machen", so Aichinger.

Rekordumsätze im Weihnachtsgeschäft

Außerdem hat das Weihnachtsgeschäft letztes Jahr mit plus 3 Prozent deutlich zugelegt. In der Zeit vor Weihnachten haben die Einzelhändler laut Aichinger einen Rekordumsatz von fast 1,6 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Harter Wettbewerb

Die Umsätze sind gestiegen. Allerdings lässt das nicht unmittelbar auf gestiegene Gewinne schließen. Es liegen zwar noch keine Zahlen vor. Die Bilanzen der letzten Jahre haben aber gezeigt, dass der Gewinn im Einzelhandel deutlich unter dem gesamtwirtschaftlichen Gewinn liegt. "Der Wettbewerb ist so hart, dass es nicht leicht ist, die Ertragskomponente noch weiter zu steigern", so Aichinger.

Optimismus für 2011

Für das laufende Jahr ist der Obmann der Handelssparte optimistisch. Die österreichische Wirtschaft müsse allerdings die angespannte wirtschaftliche Situation, Sparmaßnahmen und Preissteigerungen im Energiesektor verkraften, gibt Aichinger zu bedenken. Damit der Einzelhandel sich auch 2011 positiv entwickelt, müsse die Inflation niedrig und der Arbeitsmarkt stabil bleiben. Und auch das derzeit niedrige Zinsniveau dürfe sich nicht ändern.

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