Rohstoffpreise ziehen an

8. April 2017, 21:58

Nachfrage steigt rasant

Das Geschäft mit Stahl läuft wieder bestens. Das zeigen die heutigen Zahlen des Linzer Stahlkonzerns VOEST-Alpine. Weil die deutsche Autoindustrie gut läuft, ist die VOEST fast vollständig ausgelastet und macht mehr Gewinn als erwartet.

Weltweit steigt die Nachfrage nach Stahl, und ist wieder höher, als vor der weltweiten Wirtschaftskrise. Aber nicht nur das dürfte den Preis von Stahl im heurigen Jahr kräftig nach oben treiben.

Auch Grundstoffe teurer

Der zweite Grund sind die steigenden Preise für jene Stoffe, die für die Stahlproduktion notwendig sind, sagt Franz Hörl, Analyst bei der Erste Bank: Die wichtigsten Rohstoffkosten für Stahlerzeugung, wie Koks, Kohle, Eisenerz und Schrott, verzeichnen deutliche Steigerungen, die weitergegeben werden.

Bertroffen: Straßenbau und Autoindustrie

Die steigenden Stahlpreise wirken sich bereits in der Bau-Industrie aus - die Kosten im Straßen und Brückenbau sind im Jänner deutlich gestiegen, sagt die Statistik Austria. Auch auf die Inflation in Europa dürften sich die Stahlpreise auswirken. Und: die Konsumenten könnten die höheren Stahlpreise sogar direkt spüren, nämlich beim Autokauf, sagt Franz Hörl von der Erste Bank: pro Auto wird eine dreiviertel Tonne Stahl verbaut. Ob das von der Autoindustrie weitergegeben wird, ist individuell unterschiedlich.

Kupfer- und Zinn-Preise sinken wieder

Und wie sieht es mit anderen Metallen aus? Der Preis für Kupfer ist vor kurzem auf ein Rekordhoch gestiegen. Mittlerweile ist zumindest kurzfristig ein Gegentrend bemerkbar: die Investoren machen sich bereits Sorgen, dass der hohe Preis für Kupfer dazu führt, dass die Nachfrage sinkt - und Kupferpreis ist daraufhin gefallen. Und auch der extrem hohe Preis für Zinn, das zum Beispiel für Konservendosen verwendet wird, ist in der vergangenen Woche etwas gesunken.

G20 befassen sich mit Lebensmittelpreisen

Eine der Ursachen für Welle von Protesten, die seit mehr als einem Monat durch Nordafrika und die arabische Halbinsel geht sind steigende Lebensmittelpreise - eine enorme existenzielle Bedrohung für viele Lebensmittelpreise - und eines der Wirtschafts-Themen beim Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der G20-Staaten in Paris, zum ersten Mal unter französischer Präsidentschaft. Dass dabei generell viel herauskommt, wird allerdings bezweifelt.

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