Was tun wenn Zecken feststecken?

8. April 2017, 21:58

"Wir ruhen uns ein bisschen auf den Lorbeeren aus, die Fälle an FSME in Österreich werden weniger und damit schwindet das Gefahrenbewusstsein ein bisschen. Wir müssen damit rechnen, dass die Gefahr, die aus der Natur gegeben ist, größer wird anstatt kleiner", sagt der Impfexperte Herwig Kollaritsch.

Wenn die Zecke beißt

In Österreich kommt die Zecke in allen dicht bevölkerten Gebieten vor. Was passiert eigentlich bei einem Zeckenbiss? Der Biologe Georg Duscher von der veterinärmedizinischen Universität Wien sagt, die Zecke ritzt mit ihrem Mundwerkzeug zuerst eine kleine Öffnung, einen Pool in die Haut.

"In diesen Pool wird dann der Rüssel hineingesteckt, der Rüssel ist mit Widderhacke besetzt. Zusätzlich gibt die Zecke noch eine Substanz in die Wunde ab, die wird als Zement bezeichnet, mit dem verklebt sie sich richtig in die Wunde hinein. Es kommt dann noch ein Cocktail aus Schmerzmittel und Gerinnungshemmer in die Wunde, damit die Zecke ungestört einige Tage saugen kann. FSME-Viren werden sofort nach dem Stich übertragen. Borrelien brauchen einige Stunden."

Ziehen oder drehen?

Was kann man tun, wenn sich eine Zecke festgebissen hat? Da Zecken nur alle ein bis zwei Stunden atmen müssen, nützt das Auftropfen von Öl nicht.

"Es ist immer noch die mechanische Entfernung angeraten. Wichtig ist, dass man die Zecken ganz weit vorne an den Mundwerkzeugen packt und dann kommt die ewige Frage: drehen oder ziehen? Es ist so, die Zecken haben kein Gewinde bei den Mundwerkzeugen, daher ist drehen eher nicht notwendig. Wenn man schon dreht, dann ist wichtig, dass man die Zecke ganz vorne packt, damit die Zecke ja nicht gedrückt, gequetscht oder in sich verdreht wird", sagt der Parasitologe Duscher.

Zecken sind zäh – sie überleben auch bis zu 40 Grad warmes Wasser in der Waschmaschine.