Zwischen Förderung und Forderung - Teil 1

Grundlagenforschung in Nöten

Wissen aktuell informiert über die Situation der Forschung zwischen Förderung und Forderung. Der erste Teil dieser Serie ist jener Form von Wissenschaft gewidmet, die am dringendsten auf öffentliche Förderung angewiesen ist: der Grundlagenforschung.

Der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, kurz FWF, hat ein entspanntes Jahr 2010 hinter sich: Aber nur im Vergleich zu 2009, wo ihm wegen des Sparkurses der öffentliche Geldhahn empfindlich zugedreht worden war.

Mittlerweile hat er wieder 172 Millionen Euro zur Verfügung, und FWF-Präsident Christoph Kratky gibt sich einigermaßen zufrieden: "Wir haben ein Budget mit dem wir sehr gut leben können, das ist sehr respektabel, wir sind konsolidiert, aber um wirklich einen Schritt nach Vorne zu tun genügt es nicht."

Ablehnungen auf Grund von Geldmangel

Weite Sprünge kann man damit also nicht machen. Vor allem aus Geldmangel werden 80 Prozent der eingereichten Projekte vom FWF abgelehnt: "Wenn man es mit den Ländern vergleicht, nämlich Schweiz und Deutschland, die ein vergleichbares Fördersystem haben, dann haben die wesentlich höhere Genehmigungsquoten. Die Schweiz hat annähernd doppelt so hohe Genehmigungsquoten wie wir."

Gerade die Neugier basierte Grundlagenforschung, die neue Wege beschreitet, müsste aber vorfinanziert werden. Der FWF fördert jene Projekte und Schwerpunkte, die nicht der Produktentwicklung dienen, und daher kaum Geld aus der Wirtschaft bekommen, vor allem auch aus Technik und Life-Sciences.

Basis-Forschungsbudget wird eingefroren

Das Basis-Forschungsbudget für die nächsten Jahre hat die Bundesregierung mit 150 Millionen Euro eingefroren - der Rest muss aus der Nationalstiftung und aus anderen Quellen beschafft werden -die Unsicherheit bleibt.

Dass auch Schwerpunkte aus der Grundlagenforschung in der neuen Forschungsstrategie der Regierung vorkommen stimmt den FWF-Präsidenten immerhin optimistisch: "Wir gehen durchaus davon aus, dass diese Signale die jetzt gesetzt sind am Ende auch in Aktionen münden werden."

Worin immer die dann auch bestehen werden.