Konfrontationen in Abidjan

Elfenbeinküste: Kämpfe eskalieren

In der westafrikanischen Republik Elfenbeinküste/Cote D'Ivoire wird der Kampf um die Macht immer blutiger. Seit die Truppen des international anerkannten Wahlsiegers Ouattara in die Metropole Abidjan eingedrungen sind, tobt dort ein Kampf um die Stadt mit schweren Waffen.

Abendjournal, 01.04.2011

Präsident Ouatara rückt vor

Nach monatelangem militärischem Patt gerät der abgewählte Präsident Laurant Gbagbo in die Enge. In Abidjan, dem Machtzentrum der Cote d'Ivoire, wo er sich seit seiner Abwahl im November an die Macht klammert, wird Gbagbos Spielraum kleiner. Die Truppen seines Rivalen Alesane Ouatara haben zuletzt strategisch wichtige Städte im Landesinnern eingenommen, und nun auch Abidjan Großteils unter Kontrolle. Während sich die Bewohner der Stadt terrorisiert in ihren Häusern verstecken, tobt der Kampf um den Präsidentenpalast und um die Residenz Laurant Gbagbos. Der habe beschlossen, bis zuletzt Widerstand zu leisten, erklärt sein Sprecher französischen Medien: "Es wird sich jetzt nicht entziehen, er wird den Widerstand der Armee und des ivorischen Volk anführen, derer, die verstanden haben, wofür er seit Jahren kämpft."

Bürgerkrieg eskaliert

In Wahrheit hat Gbagbo die Unterstützung der Armee verloren, Generäle haben sich von ihm losgesagt, Soldaten sind desertiert oder übergelaufen.

Internationale Experten warnen vor einer dramatischen Eskalation des Bürgerkrieges in der Elfenbeinküste. In der ehemaligen französischen Kolonie stehen sich nicht nur Anhänger Gbagbos und Ouattaras gegenüber. Es gibt auch die von Gbagbo zu Sündenböcken und Feinden erklärten Gastarbeiter, die einst zu Hunderttausenden ins Land gekommen sind und nun dort leben. Schon jetzt seien sie Pogromen ausgesetzt, berichtet die
Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" aus Abidjan.