Blutiger Machtkampf beendet

Ex-Präsident Gbagbo festgenommen

Der Alptraum ist zu Ende - mit diesen Worten kommentierten engste Vertraute von Alessane Ouattara, des international anerkannten Präsidenten der Elfenbeinküste, die Festnahme von Laurent Gbagbo. Das staatliche Fernsehen zeigte kurz darauf Bilder von Gbagbo, unverletzt, aber etwas geschockt.

Abendjournal 11.04.2011

Umstände der Festnahme unklar

Unklar sind aber weiterhin die Umstände der Festnahme Gbagbos. Denn zunächst hieß es, dass französische Spezialeinheiten Gbagbos in dessen Residenz in Abidjan festgenommen hätten. Doch sehr rasch und sehr vehement wurde diese Darstellung von französischer Seite dementiert. Frankreich sei hier überhaupt nicht involviert, so der französische Verteidigungsminister.

Festnahme durch Truppen Ouattaras

Französische Truppen seien nie in die Residenz Gbagbos eingedrungen, betont der französische Generalstab in einer offiziellen Erklärung. Die Festnahme Gbagbos sei allein durch die Truppen Ouattaras, des rechtmäßigen Präsidenten der Elfenbeinküste erfolgt, betont auch der ivorische UN-Botschafter Yousoufu Bamba.

Französisches Engagement

Welche Variante nun stimmt, musst vorerst offen bleiben. Klar ist, dass die ehemalige Kolonialmacht Frankreich sich bemüht, den Eindruck zu zerstreuen, hier irgendwie aktiv eingegriffen zu haben. Zuviel französisches Engagement würde ja letztlich auch die Position des neuen Präsidenten Ouattara in seinem Land schwächen.

Gbagbo im Hauptquartier von Ouattara

Offen ist derzeit auch, was nun mit dem festgenommenen Expräsidenten Laurent Gbagbo geschehen soll. Derzeit soll er sich mit seiner Familie im Hauptquartier von Ouattara, im Hotel du Golf in Abidjan aufhalten. Aus Ouattara-Kreisen wurde aber heute schon laut - Gbagbo soll schnellsten der Justiz übergeben werden.